Infineon hat nach einem starken zweiten Quartal 2021/22 trotz zahlreicher Krisenherde die Prognose für das Gesamtjahr (30. September) leicht angehoben. Neben der hohen Nachfrage spielt dem Konzern auch der starke Dollar in die Karten. Analysten heben den Daumen. Nach der zuletzt eher verhaltenen Kursentwicklung könnte die Aktie nun wieder zulegen.
Die Zahlen zeigen: Infineon hat seine Hausaufgaben gemacht und dürfte vorerst auf Wachstumskurs bleiben. Das aktuelle Bewertungsniveau spiegelt diese Aussichten nicht wider – trotz aller Inflations- und Zinssorgen.
Analysten haben ihre Schätzungen an das aktuelle Marktumfeld angepasst, sehen aber noch immer Potenzial für die Aktie: Das Bankhaus Metzler hat das Kursziel von 44 auf 32 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Der Chiphersteller habe von einer vorteilhaften Preisgestaltung, günstigen Währungseffekten und einer hohen Auslastung profitiert, so Analyst Holger Schmidt. Das niedrigere Kursziel reflektiere die jüngste Abwertung des Sektors.
Die französische Großbank Societe Generale („Buy“) hat das Kursziel von 52 auf 44 Euro ebenfalls gesenkt. Das Zahlenwerk des Halbleiterkonzerns sei stark gewesen, der Ausblick hingegen gemischt, so Analyst Aleksander Peterc. Das neue Kursziel reflektiere die gestiegenen Kapitalkosten im Bewertungsmodell angesichts steigender Zinsen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Infineon nach einer Online-Veranstaltung des Halbleiterkonzerns auf "Buy" mit einem Kursziel von 42,50 Euro belassen. Das Geschäft mit Chips für die Energieerzeugung, -übertragung und -speicherung (IPC) profitiere von strukturellen Wachstumstreibern, welche die langfristige Wachstumsdynamik stützten, so Analyst Alexander Duval.
DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest: Anleger mit Weitblick sollten sich von der jüngsten (Kurs-)Entwicklung nicht aus der Ruhe bringen lassen und auf ein Comeback der Aktie spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)