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Horror-Aussicht für Freitag: Corona-Crash mutiert

Horror-Aussicht für Freitag: Corona-Crash mutiert
Foto: iStockphoto
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12.03.2020 ‧ Leon Müller

Ein beispielloser Absturz erschüttert die Finanzwelt. Der Corona-Crash macht längst nicht mehr bei Aktien Halt. Dow Jones und DAX haben den schlimmsten Tag ihrer Geschichte hinter sich, da droht bereits der nächste tiefrote Handelstag. Am letzten Tag der Woche könnten die Märkte ihre Talfahrt sogar nochmals beschleunigen.

Der Corona-Crash mutiert zum Perpetuuum mobile. Auf Verluste in Europa folgen Verluste an der Wall Street folgen Verluste an den Börsen in Asien. Die Krise wird mehr und mehr zum Selbstläufer – und macht längst nicht mehr bei Aktien Halt. Auch andere Asset-Klassen sind inzwischen betroffen. Gold hat am Donnerstag über vier Prozent an Wert verloren. Der vermeintliche sichere Hafen bietet Anlegern in dieser schwierigen Situation keine Sicherheit mehr. Eine Erkenntnis, die auf den ersten Blick irritiert. Auf den zweiten lässt sich der Preisrückgang auf einen gestiegenen US-Dollar zurückführen. In Euro gerechnet fällt der Verlust geringer aus.

Schlimmster Verlust aller Zeiten beim DAX

Eine nächtliche Aktion löste am Donnerstagmorgen in Europa eine Verkaufslawine los. Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump um 1 Uhr früh mitteleuropäischer Zeit, keine Europäer mehr ins Land zu lassen, standen die Märkte unter noch stärkerem Verkaufsdruck als ohnehin schon. Die Missstimmung weiter angefacht hatte die Europäische Zentralbank. Sie hatte auf ihrer Sitzung beschlossen, den Leitzins unangetastet zu lassen.

DAX (WKN: 846900)

Der DAX erlitt daraufhin den schlimmsten Verlust seiner Geschichte. Das deutsche Börsenbarometer verlor bis zum Ende der Sitzung 12,24 Prozent oder 1.277,55 Punkte und ging bei 9.161,13 Punkten in den Feierabend.

Ausnahmezustand in New York: Dow Jones kippt ab

In den USA zeichnete sich schon am Vormittag eine Fortsetzung des gestrigen Crashs ab. Am Mittwoch hatte der Dow Jones 1.465 Punkte verloren. Am Abend richtete sich der Fokus der Anleger dann auf die angekündigte Rede von US-Präsident Donald Trump. Die aber verfehlte die erhoffte Wirkung wie weiter oben erwähnt bei weitem. Schon im vorbörslichen Handel im S&P 500 Future kam es zu einer Handelsunterbrechung gemäß der Limit Down-Regel. Sie greift, sobald der Verlust die Marke von fünf Prozent überschreitet.

DowJones (ISIN: DE000DB2KFA7)

Auch im regulären Handel kam es zu Unterbrechungen. Der Dow Jones büßte am Ende des Tages in der Folge zehn Prozent auf 21.200,62 Zähler ein. Damit geht der Donnerstag als einer der schwärzesten Tage in die US-Börsengeschichte ein. Der marktbreite S&P 500 verlor am Donnerstag 9,5 Prozent auf 2.480,64 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 9,3 Prozent auf 7.263,65 Zähler ebenfalls steil abwärts.

Verluste rund um die Welt

Der Corona-Crash zieht nicht nur in Europa und den USA die Kurse nach unten. Er ist ein globales Phänomen. In Brasilien etwa verlor der Leitindex Bovespa am Donnerstag 14,78 Prozent. Auch an der Börse in Sao Paulo musste der Handel zwischenzeitlich ausgesetzt werden. In Kanada schloss der TSX 12,30 Prozent tiefer. Zuvor kam es bereits an den asiatischen und pazifischen Börsen zu extremen Stürzen. Der Nifty 50 in Indien verlor 8,30 Prozent, der ASX 200 in Australien 7,36 Prozent. Der Corona-Crash ist ein Welt-Crash.

Der Kreis schließt sich heute in Asien

Die Hoffnung auf eine Beruhigung der Lage nach den heftigen Verlusten am "Schwarzen Donnerstag" am nun anstehenden letzten Handelstag der Woche verpufft, wirft man einen Blick auf die Futures im asiatischen Handel. Das Perpetuum mobile dürfte hier neue Kraft tanken: Der Hang Seng wird 8,90 Prozent tiefer gesehen. Der TOPIX in Japan gar 10,56 Prozent.

Der Corona-Crash gewinnt im Gleichschritt mit der schnell wachsenden Zahl neu Infizierter in Europa und den USA an Dynamik. Keine der bisher ergriffenen Maßnahmen, seien es die Ankündigung von Wirtschaftshilfen oder die Schließung von Schulen wie zuletzt etwa in Frankreich und Polen noch Zinssenkungen wie in den USA, England und Kanada, hat eine nachhaltige Entspannung am Finanzmarkt erwirkt. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass diese Entwicklung auch am Freitag ihre Fortsetzung findet.

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