An der Wall Street bahnt sich ein weiterer Tiefschlag an: Am Abend wankt der Dow Jones beträchtlich. Der meist beachtete Aktienindex der Welt verliert über 2.000 Punkte. Nachdem er sich zwischenzeitlich um einige Hundert Punkte vom Tagestief erholen konnte, strebt er jetzt auf ein neues zu. Die dominierende Farbe bleibt rot.
Sorgen vor einem Preiskrieg am Ölmarkt gepaart mit Befürchtungen, die Ausweitung der Coronavirus-Epidemie könnte eine tiefgreifende Rezession auslösen, zwingen den US-Aktienmarkt immer stärker in die Knie. Am Markt zeichnet sich ein Szenario ab, das sich mit Panik überschreiben lässt: Offenbar nutzen die Marktteilnehmer jede noch so kleine Erholung zum Abverkauf.
Auf Verluste folgen nur noch weitere Verluste
Damit folgen auf die Verluste der vorigen Wochen nur noch größere Verluste. Der Dow Jones büßte zuletzt fast acht Prozent auf 23.821,65 Zähler ein. Er fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang 2019. In den vergangenen zwei Wochen hatte der Dow bereits fast elf Prozent verloren, belastet vor allem von den drohenden Folgen des Coronavirus für die Wirtschaft. Zur Stunde (20 Uhr MESZ) kämpft er mit der Marke von 24.000 Punkten. Am Morgen schien es noch, als würde es heute um eine andere Marke gehen: Jene 1.000 Punkte höher bei 25.000 Zählern.
Crash nimmt historische Ausmaße an
Der durch die Ausweitung des Coronavirus und die Reaktion einzelner Länder auf die grassierende Epidemie ausgelöste Crash am Aktienmarkt nimmt von Tag zu Tag immer größere, inzwischen historische Ausmaße an. Der DAX beendete zuvor den Handelstag mit dem größten Punktverlust seiner über 30-jährigen Geschichte – und dem zugleich größten prozentualen Abschlag seit den Anschlägen vom 11. September 2001.
Es scheint derzeit fast so, als sei der US-Markt in einer tödlichen Abwärtsspirale gefangen aus Sorgen vor einer außer Kontrolle geratenen Coronavirus-Epidemie, einer tiefgreifenden Rezession sowie einem die US-Ölindustrie belastenden Preiskrieg am Ölmarkt. Ausgehend von seinem Hoch am 12. Februar hat der Dow Jones inzwischen knapp 19 Prozent verloren. Eine Gegenbewegung ist überfällig. Doch auf eine solche hofften Anleger bereits in den zurückliegenden Tagen, an denen die Volatilität hoch blieb, eine nachhaltige Erholung aber dennoch ausblieb. Derzeit ruhen die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf der kommenden Sitzung der US-Notenbank Fed. Sie erwarten eine weitere Zinssenkung.