Konjunktursensible Branchen haben beim Börseneinbruch am Montag sehr hohe Verluste erlitten. Auto-, Chemie- und Bankenwerte waren im DAX unter den größten Verlierern. Der deutsche Leitindex dämmte seinen Verlust zuletzt auf 5,4 Prozent etwas ein. Das grassierende Coronavirus und der Ölpreis-Crash ließen die Märkte weiter abstürzen. Die Angst vor einer weltweiten Rezession steigt und damit das Risiko eines weiteren Nachfrage-Einbruchs. Produktionsausfälle wegen der Virus-Ausbreitung lassen die Gewinne der Unternehmen sinken.
Vor diesem Hintergrund verloren im unteren DAX-Feld am Montag Daimler, Volkswagen, BASF und Covestro zwischen sechs und neun Prozent. Deutsche Bank bilden das Schlusslicht mit minus 10,0 Prozent. Der Zinsschock mit immer niedrigeren Renditen am Anleihemarkt belasten die Banken schwer.
Auch Chipwerte sackten teils drastisch ab. Siltronic waren im MDAX mit einem Abschlag von mehr als zehn Prozent unter den größten Verlierern. Wegen Corona wird der Waferhersteller für 2020 vorsichtig. Nach einem Gewinnrückgang 2019 kürzt der Konzern zudem die Dividende.
Vorne waren die in schwachen Marktphasen üblichen Gewinner aus defensiven Sektoren wie Immobilien, Gesundheit, Nahrung & Getränke. Im DAX halten sich Vonovia mit minus 3,5 Porozent wacker. Einziger Wert im Plus ist die Deutsche Lufthansa, die es zuletzt extrem stark gebeutelt hatte. Auch im MDAX waren mit Alstria Office und Deutsche Wohnen und LEG Immobilienwerte vorne mit einem Verlust zwischen zwei und drei Prozent. Immobilienwerte gelten als Gewinner des Niedrigzinsumfelds. LEG bleibt für 2020 aufgrund von vorzeitigen Refinanzierungen und den jüngsten Wohnungszukäufen zuversichtlich. Der Konzern bestätigte seine Prognose mit Vorlage aktueller Geschäftszahlen. Stark präsentier sich auch die Aktie von Qiagen. Allerdings notiert sie mittlerweile rund drei Euro unter dem Übernahmeangebot von Thermo Fisher. Hier könnte sich eine interessante Chance ergeben, sollte die Übernahme klappen.
(Mit Material von dpa-AFX)