Möglicher Ärger wegen der Postbank-Übernahme sorgte bei der Aktie der Deutschen Bank gestern für einen Kursrutsch von rund neun Prozent. Heute steht im frühen Handel ein weiteres Minus zu Buche, wenn auch deutlich kleiner als gestern. Damit ist eine wichtige charttechnische Marke nun sehr nahe gerückt.
Der Deutschen Bank droht im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme vor 14 Jahren möglicherweise doch ein Strafgeld in der Höhe von bis zu 1,3 Milliarden Euro. Diese Meldung ließ die Aktie der Frankfurter Bank gestern um neun Prozent abschmieren.
Analysten reagierten deutlich weniger panisch auf die Meldung der Bank. In der Regel senkten sie ihre Kursziele für die Deutsche Bank nur minimal. Die Privatbank Berenberg erhöhte das Kursziel für die Aktie sogar. Insgesamt herrschte der Tenor, dass die Rückstellungen im Rahmen der Postbank-Rechtsstreitigkeiten zwar die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Aktienrückkaufprogramms verringern, die mögliche Belastung insgesamt aber verkraftbar sei.
Nach dem gestrigen Kursschock fängt sich die Deutsche Bank heute wieder. Am Vormittag steht nur ein minimales Minus auf der Kurstafel. Charttechnisch wird es jetzt dennoch eng. Die Hochs aus der ersten Aprilhälfte bei 14,90 Euro sind gefährlich nahe gerückt. Fallen diese, wäre das mit einem klaren Verkaufssignal verbunden. Dann würde ein weiteres Abrutschen bis zur Unterstützung im Bereich von 14 Euro drohen. Noch hält die Marke aber und so könnte die Aktie von hier aus auch eine Erholungsbewegung starten.
Sowohl die Rally nach den Zahlen wie auch das Abschmieren nach der Postbank-Meldung waren übertrieben. Unter dem Strich steht die Aktie damit wieder beim Ausgangsniveau von rund 15 Euro. Fällt die Aktie nicht unter 14,90 Euro und bleiben weitere negative Überraschungen aus, stehen die Chancen weiter gut, dass die Aktie bald wieder nach oben läuft.