Der DAX erlitt zu Wochenbeginn den schlimmsten Kurssturz der vergangenen Jahre, büßte vier Prozent seines Wertes ein. Am Dienstag setzt sich die Talfahrt fort. Die düstere Prognose vom Vortag schwingt in den Köpfen der Anleger nach. Betroffen auch dieses Mal: Anlegerlieblinge wie Deutsche Bank, Wirecard und Lufthansa. Besonders hart erwischt es Continental. Die Aktie des Automobilzulieferers nähert sich der 100-Euro-Marke an.
In den ersten Handelsminuten sah es noch gut aus: Der DAX konnte einen Teil der Vortagesverluste von vier Prozent aufholen. Doch schon im Laufe des Vormittags knüpft das deutsche Börsenbarometer dort an, wo es gestern endete: Mit Verlusten. Der DAX notiert unter der 13.000-Punkte-Marke und auch unter dem Vortagestief. Denkbar schlechte Aussichten für den weiteren Handelsverlauf.
Düstere Prognose
In den Köpfen einiger Anleger schwingt dabei offenbar nach wie vor eine düstere Prognose der DZ Bank vom Vortag nach. Das Geldinstitut hatte vor einer Rezession infolge einer Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. Der DAX könnte in diesem Fall 30 Prozent seines Wertes einbüßen. Dann würde sich der Fokus nicht länger auf die 13.000 Punkte richten, sondern auf 10.000.
Die Top-Verlierer
Zu den Top-Verlierern im DAX zählen auch heute die Aktien von Lieblingen wie Wirecard und Deutsche Bank. Sie hatten auch am Vortag schon teils empfindliche Verluste verbucht. Ob begründet oder nicht, lesen Sie hier.
Lufthansa schwach
Schwäche zeigt am Dienstag auch die Aktie der Lufthansa. Aktien des Luftfahrt- und Touristiksektors leiden besonders unter der sich ausweitenden Coronavirus-Epidemie. Am Vortag hatten Titel wie TUI und Ryanair teils zweistellige Einbußen hinnehmen müssen.
Continental: In Sippenhaft
Bei Continental indes sind die Kursverluste am Dienstag auf die allgemeine Schwäche des Autozuliefer-Sektors zurückführen. Der Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni hatte zuvor desaströse Zahlen veröffentlicht, die noch unter den ohnehin niedrigen Erwartungen lagen.
Von einem Crash-Szenario im DAX zu sprechen, ist verfrüht und unangebracht. Selbst die DZ Bank, die am Montag mit ihrer düsteren Prognose für einigen Wirbel sorgte, bezeichnet ein solches Szenrio als wenig wahrscheinlich. Bei einzelnen Titeln bieten sich nun günstigere Einstiegsmöglichkeiten, die allerdings vom Gros der Marktteilnehmer noch nicht genutzt werden.