Der DAX erleidet am Montag den schlimmsten Tagesverlust seit dem Brexit-Votum 2016. Damals zog das Votum den Index um knapp sieben Prozent nach unten. Zu Beginn dieser Woche notiert das deutsche Börsenbarometer zwischenzeitlich annähernd vier Prozent unter Wasser. Die Gewinne seit Jahresbeginn sind aufgebraucht. Da platzt die DZ Bank mit einer düsteren Prognose in den Markt.
Der Markt ist in Aufruhr, der DAX erlebt einen ganz schwachen Start in die Woche. Nachdem sich inzwischen mehr und mehr Experten skeptisch mit Blick auf die Entwicklung zeigen, platzt sie die DZ Bank mit einer Crash-Prognose rein. Sie zeigt sich für den deutschen Leitindex DAX wegen der Coronavirus-Krise pessimistischer. "Die Marktstimmung ist zu gut, die Gewinnschätzungen zu ambitioniert und die Bewertung zu hoch", begründete Analyst Michael Bissinger in einer am Montag vorliegenden Studie seine Bedenken. Die Erholung der Aktienmärkte nach einem Rückgang der Neuinfektionen sei verfrüht gewesen, erklärte der Experte.
Scharfe Korrektur: DAX minus 30 Prozent
Zwar hält Bissinger ein Risikoszenario, wonach sich die Infektion über die Grenzen Chinas hinaus weiter ausbreitet und in eine Pandemie mündet für recht unwahrscheinlich. Sollte dieses dennoch eintreffen, befürchtet er eine globale Rezession mit scharfen Kursverlusten an den Aktienmärkten. "Die Investoren werden in einen Risk-off-Modus schalten und massiv Aktien verkaufen", prognostiziert er vor diesem Hintergrund. Der DAX könnte dann um rund 30 Prozent einbrechen auf unter 10.000 Punkte.
Kaum Gewinner
Ein Blick auf die Marktübersichtsseite des AKTIONÄR zeigt: Heute gibt es kaum Gewinner. So verlieren etwa alle 30 DAX-Werte. Im MDAX kann nur Osram Licht einen kleinen Gewinn verbuchen. Ähnliches Bild in TecDAX und SDAX.
Wirecard, Deutsche Bank, Lufthansa – Lieblinge unter Druck
Unter Druck stehen dabei auch einige Anlegerlieblinge der vergangenen Wochen. So zeigen die Aktien von Wirecard und Deutsche Bank übermäßige Schwäche. Anleger nehmen hier offenbar Gewinne mit, nachdem beide Titel seit Jahresbeginn mit am stärksten zulegt haben. Schwach auch die Aktie der Lufthansa. Hier machen sich Anleger Sorgen, das Corona-Virus könnte den internationalen Luftverkehr einschränken.