Nur kurz hat sich am Mittwoch der deutsche Aktienmarkt von den Inflationsdaten aus den USA aus dem Tritt bringen lassen. Nachdem die Indizes ihre deutlichen Kursgewinne nach den Daten zunächst rasch abgegeben hatten, berappelten sie sich anschließend ebenso schnell wieder und erreichten Tageshöchststände.
Aus dem Handel ging der Leitindex DAX mit plus 2,17 Prozent auf 13.828,64 Punkte. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel gewann 2,09 Prozent auf 28.613,42 Zähler.
Die Daten zeugen weiterhin von hohem Inflationsdruck in den USA und die Teuerung fiel dort mit 8,3 Prozent gegenüber dem Vormonat höher als von Analysten erwartet aus. Es war allerdings weniger als der Anstieg im Vormonat von 8,5 Prozent.
Nicht profitieren konnten von der guten Stimmung am Aktienmarkt die Anleger von Bayer. Im Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat gab es für den Agrarchemiekonzern einen Rückschlag. Die am Vortag noch von starken Zahlen beflügelten Papiere sackten am DAX-Ende um 6,2 Prozent ab.
Um einen Rechtsstreit ging es zur Wochenmitte auch bei der Allianz. Die Nachricht über damit zusammenhängende weitere Rückstellungen belastete den Kurs des Versicherers aber nicht. Im Gegenteil: Die Papiere gewannen an der DAX-Spitze 5,9 Prozent. Laut dem Konzern bleibt die Dividendenpolitik von den Rückstellungen unberührt.
Im MDAX stachen die Aktien von Thyssenkrupp als bester Wert mit plus 11,2 Prozent heraus. Der Stahl- und Industriekonzern schnitt im zweiten Geschäftsquartal besser ab als erwartet und erhöhte daraufhin die diesjährigen Prognosen für seine operativen Kennziffern.
Evotec hingegen rutschten nach Quartalszahlen um 10,6 Prozent ab. Die kräftige Vortageserholung ist damit dahin. Nach der tags zuvor gemeldeten Abschlagszahlung von 200 Millionen US-Dollar aus der erweiterten Kooperation mit Bristol-Myers Squibb habe der Markt womöglich mit einem optimistischeren Jahresausblick gerechnet, hieß es vom Investmenthaus Stifel.
Im SDAX nahmen die Papiere von Shop Apotheke im späten Handel nochmal deutlich Fahrt auf und schlossen mit einem Gewinn von gut 19 Prozent. Ein Händler nannte als Grund einen Bericht über die Einführung des E-Rezepts im September. Noch am Vortag waren die Titel um ein Fünftel eingebrochen nach Meldungen, die Einführung des E-Rezepts könnte sich weiter verzögern. Für die Papiere des Industriedienstleisters Bilfinger ging es nach Geschäftszahlen als Schlusslicht in dem Nebenwertindex weiter abwärts mit minus 12,8 Prozent.