Am Aktienmarkt überwiegt die Vorsicht. Besonders stark haben in den letzten Tagen die Autowerte verloren. Schwache Konjunkturdaten aus China und die Zuspitzung der Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie den USA und Mexiko sorgten für Abgaben bei Daimler, BMW und VW. Wo liegen die nächsten Unterstützungen für die Daimler-Aktie?
Besonders belastet die Autowerte die konjunkturelle Schwäche Chinas. Der chinesische Automobilabsatz schrumpft seit Monaten. Keine guten Voraussetzungen für die deutschen Autobauer, ist China doch der wichtigste Absatzmarkt der Welt mit pro Jahr rund 23 Millionen neu verkauften Autos.
Quelle: CAR-Institut
Neue Kooperationen
Die Autowelt ändert sich radikal. Weg von der Produktion von Verbrennungsmotoren, hin zu neuen Antriebsformen wie Elektromobilität oder Wasserstoffantrieb. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut geht davon aus, dass diesen Wandel keiner der Autobauer alleine stemmen wird. Milliardeninvestitionen sind dafür nötig. Auch Daimler hat erste Kooperationspartner. Zusammen mit BMW forscht man am autonomen Fahren und mit Geely zusammen wird der Elektro-smart in China gebaut.
Bernstein Research sieht 73 Euro
Das Chartbild der Daimler-Aktie hat sich zuletzt deutlich eingetrübt. Die politischen Risiken haben einmal mehr die Oberhand gewonnen. Dennoch hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für Daimler mit einem Kursziel von 73 Euro belassen. Während sich der Markt in China für Premium-Fahrzeuge weiter überdurchschnittlich entwickle, seien die Trends für den Massenmarkt wesentlich schwächer, so die Begründung.
Abwarten
73 Euro sind ein Wort. Die Daimler-Aktie ist unterdessen unter die wichtige horizontale Unterstützung im Bereich von 47 Euro und 48 Euro gerutscht. Die nächste starke Unterstützung wartet erst im Bereich zwischen 44,60 Euro und 45,00 Euro. Ob hier die Trendwende gelingt, hängt in erster Linie vom Newsflow rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China ab. Anleger warten eine Bodenbildung ab.