Nach mehrmonatiger Durststrecke verzeichnet Volkswagen endlich wieder steigende Absatzzahlen. Das hat der krisengeschüttelte Autobauer vor allem dem wieder angesprungenen chinesischen Markt zu verdanken. Auch Daimler und BMW konnten im Reich der Mitte zuletzt deutlich mehr Autos verkaufen.
Erstmals seit neun Monaten hat Volkswagen weltweit wieder mehr Autos ausgeliefert. Konzernweit stieg der Absatz im Jahresvergleich um 3,7 Prozent, der Zuwachs bei der Kernmarke VW legte um 2,8 Prozent zu.
Chinesen greifen wieder zu
Volkswagen profitierte dabei auch vom zurückgekehrten Wachstum in Chinas Automarkt. Denn seit die chinesische Regierung die Mehrwertsteuer auf Autos im Herbst halbiert hat, finden die Kunden wieder öfter den Weg in die Autohäuser.
Insgesamt waren die Verkäufe aller Hersteller in China im Januar um 13,5 Prozent gestiegen. Die Verkaufszahlen des VW-Konzerns kletterten mit 13,9 Prozent sogar noch etwas stärker. Volkswagen verkaufte damit fast die Hälfte seiner Fahrzeuge in China. Auch BMW und Daimler haben dort zuletzt wieder deutlich mehr Autos verkauft.
US-Markt bleibt problematisch
In Europa hat die VW-Kernmarke dagegen weiter zu kämpfen. Die Auslieferungen schrumpften hier um 3,1 Prozent. In Deutschland fiel der Wert um 5,2 Prozent, während die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland insgesamt um drei Prozent gewachsen war. Der gesamte VW-Konzern legte dagegen in Europa zu und steigerte die Verkäufe in Deutschland ebenfalls leicht. Die USA bleiben für VW aber weiterhin ein schwieriges Pflaster. Im Januar schrumpften die Verkäufe dort weiter.
Während die Sportwagentochter Porsche weltweit mit 24 Prozent erneut ein kräftiges Verkaufsplus erzielt hat, konnte Skoda mit plus 5,2 Prozent moderat zulegen. Die spanische Tochter Seat schaffte mit 0,1 Prozent nur einen Mini-Zuwachs.
Für langfristige Anleger spannend
In Anbetracht der angespannten charttechnischen Lage und des schwachen Marktumfelds rät DER AKTIONÄR bei den Aktien der deutschen Autobauer derzeit zur Vorsicht. Für Anleger mit einem sehr langen Atem bieten die VW-Vorzüge auf dem aktuellen Niveau allerdings ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis – zumal die negativen Nachrichten bei Volkswagen mittlerweile zur Genüge eingepreist sein dürften.
(Mit Material von dpa-AFX)