Nach Kritik von Aktionären will der Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer
Aus Sicht von Anteilseignern ist die Bezahlung zu hoch, unter anderem weil bei ihrer Berechnung die Milliardenkosten und Rechtsrisiken durch die Monsanto-Übernahme nicht angemessen berücksichtigt worden seien. Der zuletzt etwas erholte Aktienkurs ist viel niedriger als vor der Übernahme des US-Saatgutkonzerns, die 2018 abgeschlossen wurde.
5,44 Millionen Euro für Baumann
Der scheidende Vorstandsvorsitzende Werner Baumann bekam im vergangenen Jahr laut Bayer-Vergütungsbericht 5,44 Millionen Euro, das waren 4,6 Prozent weniger als 2021. Im Vergleich zu früher verdiente er aber deutlich mehr, im Zeitraum 2018 bis 2020 waren es unter vier Millionen Euro pro Jahr gewesen.
"Wir werden weitere Gespräche mit unseren Investoren führen, um Feedback für das zukünftige Vergütungssystem einzuholen", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Winkeljohann. Aktionärsvertreter äußerten sich dennoch kritisch. Janne Werning von Union Investment wies darauf hin, dass "die Ursache der letztjährigen Kritik nicht behoben" worden sei. Ingo Speich von Deka Investment sagte: "Wir sehen zwar, dass die Vergütung von Herrn Baumann gekürzt wurde, erkennen allerdings keine ausreichenden Verbesserungen."
Nach sieben Jahren an der Spitze scheidet der 60-jährige Baumann in rund vier Wochen aus dem Vorstand aus, der 56 Jahre alte Bill Anderson übernimmt. Der US-Amerikaner war zuletzt beim Pharmakonzern Roche
Bayer geht auf die Aktionärskritik ein, was positiv zu werten ist. Demnächst wird Bill Anderson den Posten des CEO bei Bayer übernehmen. Der erfahrene Pharma-Manager hat das Zeug dazu, Bayer neu zu beleben. Anleger können darauf setzen, dass dies gelingt.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.