In den vergangenen Handelswochen dominierten bei Bayer eher die negativen Meldungen, beispielsweise zur Causa Glyphosat. Dementsprechend ging es mit dem Aktienkurs zuletzt weiter bergab. So erweitert der DAX-Konzern das zulassungsrelevante Phase-III-Studienprogramm für die Milliardenhoffnung Asundexian.
Die Oceanic-Afina-Studie umfasst laut Mitteilung vom Montag Patienten ab 65 Jahren mit Vorhofflimmern und dem Risiko für einen Schlaganfall oder eine systemische Embolie, die wegen erhöhtem Blutungsrisiko für aktuelle, oral verabreichte Gerinnungshemmer als ungeeignet gelten. Der potenzielle Nachfolger für Bayers Blutgerinnungshemmer Xarelto könnte Schutz bieten, ohne dieses zu erhöhen, hieß es. Xarelto ist seit Jahren Bayers wichtigster Pharma-Umsatzbringer, verliert aber nach und nach den Patentschutz, sodass die Konkurrenz durch Generika zunimmt.
Asundexian ist ein sogenannter Faktor XIa-Hemmer. Dabei handelt es sich um eine noch junge Wirkstoffklasse, von der sich Experten geringere Blutungsrisiken als bei aktuellen Faktor-Xa-Gerinnungshemmern wie Apixaban (Handelsname Eliquis) von Bristol-Myers Squibb und Pfizer sowie Xarelto von Bayer versprechen.
Das Unternehmen erwartet langfristig einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro mit Asundexian pro Jahr. Allerdings wird das dauern, noch ist das Mittel nicht zugelassen. Gleichwohl können die Leverkusener bereits für zwei Indikationen auf eine beschleunigte Zulassung in den USA hoffen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA gewährte dem Mittel vor einiger Zeit den sogenannten Fast-Track-Status als potenzielle Behandlung zur Prävention von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie zur Prävention von Schlaganfällen bei Patienten nach einem bestimmten Schlaganfall.
Die heutige Nachricht macht nach verschiedenen Negativmeldungen der vergangenen Wochen durchaus wieder etwas Mut. Dennoch drängt sich beim DAX-Wert aktuell sowohl charttechnisch als auch fundamental kein Einstieg auf. Ein erstes positives Signal wäre die Verteidigung der Supportzone bei rund 40 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
Mit Material von dpa-AFX
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