Die Übernahme des US-Analyseunternehmens eMarketer durch Axel Springer stößt bei den Analysten auf geteiltes Echo. Im schwachen Gesamtmarkt geht es für die Aktie am Montag weiter bergab.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Axel Springer von 45 auf 48 Euro angehoben, aber die Einstufung auf „Hold“ belassen. Nach den wie erwartet ausgefallenen Zahlen zum ersten Quartal habe sie nun die jüngsten Zukäufe des Medienkonzerns sowie einen kleinen Verkauf in ihrem Bewertungsmodell berücksichtigt, schrieb Analystin Sarah Simon. Sie äußerte allerdings Zweifel, inwieweit die Übernahme sinnvoll sei und ins Portfolio passte.
Etwas optimistischer hat sich die Investmentbank Equinet geäußert und das „Neutral“-Rating mit Kursziel 55 Euro bestätigt. Zwar erscheine der Zukauf im Vergleich zu früheren Geschäften ein wenig teuer, gleichzeitig setze der Medienkonzern damit aber der rückläufigen Umsatzbasis im Bereich der Bezahlangebote etwas entgegen und verbessere zudem seine Margen leicht, so Analyst Mark Josefson. Außerdem baue das Unternehmen so seine Präsenz in der englischsprachigen Welt aus.
Das sieht Jochen Reichert von Warburg Research ähnlich. Mit dem Zukauf stärke der Medienkonzern die Präsenz in den Vereinigten Staaten und dort insbesondere im Digitalgeschäft. Der Übernahmepreis sei angesichts der hohen wiederkehrenden Umsätze und der operativen Margen des US-Unternehmens recht attraktiv. Entsprechend hat der Analyst seine Kaufempfehlung mit einem fairen Wert von 56 Euro bekräftigt.
Schwacher Gesamtmarkt bremst
Im von Unsicherheit und Brexit-Sorgen gebeutelten Gesamtmarkt war die Aktie zuletzt deutlich unter Druck geraten und unter die 200-Tage-Linie gefallen. Auch in der neuen Woche geht es zunächst weiter bergab, wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Investierte Anlager bleiben aber dabei, der Stoppkurs des AKTIONÄR liegt bei 42 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)