Apple hat in dieser Woche das iPhone 15 präsentiert, das erstmals mit USB-C-Anschluss anstelle der Lightning-Buchse kommt. Die Umstellung erfolgte dabei nicht ganz freiwillig, sondern auf Drängen der Europäischen Union. Nun hat der Tech-Riese aber mit einem anderen Produkt Probleme in Europa.
Bereits am Mittwoch hat die französische Aufsichtsbehörde ANFR einen Verkaufsstopp für das iPhone 12 verhängt. Der Grund: Tests hätten eine elektromagnetische Strahlung über den Grenzwerten angezeigt. Sollte Apple die Werte nicht „so schnell wie möglich“ mit einem Update korrigiere, müssten auch die in Frankreich im Umlauf befindlichen Geräte zurückgerufen werden, drohte die Behörde.
Die ANFR ließ 141 Telefone in einem Labor darauf untersuchen, wie viel elektromagnetische Strahlung der Körper bei ihrem Betrieb aufnehme. Dabei sei festgestellt worden, dass beim iPhone 12 der Grenzwert für unmittelbaren Körperkontakt - etwa in der Hand oder in der Hosentasche - überschritten werde. Statt der maximal erlaubten 4,0 Watt pro Kilogramm seien es 5,74 Watt pro Kilogramm gewesen.
Den Grenzwert von zwei Watt pro Kilogramm für Strahlungswerte bei einem Abstand von fünf Millimetern zum Körper habe das iPhone 12 hingegen eingehalten, schrieb die ANFR. Er gilt für Situationen, in denen ein Telefon etwa in einer Jacke oder Tasche getragen wird.
Apple kündigt Update an
Nun hat Apple reagiert und angekündigt, die Software der betroffenen Geräte in Frankreich anzupassen. Gleichwohl betonte der Konzern, dass die von der ANFR ermittelte Überschreitung von Grenzwerten für elektromagnetische Strahlung auf deren „spezielles Testprotokoll“ zurückgehe. Das Update solle die Testmethode berücksichtigen und sei nicht von Sicherheitsbedenken ausgelöst worden, teilte Apple am Freitag mit. International sei anerkannt, dass das iPhone 12 alle Grenzwerte erfülle.
Erledigt ist das Thema für Apple damit aber noch nicht, denn inzwischen sind auch die Behörden in anderen Ländern auf die Thematik aufmerksam geworden. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur, die hierzulande für die Einhaltung der Strahlengrenzwerte bei Smartphones zuständig ist, sagte am Freitag, dass das Verfahren in Frankreich eine Leitfunktion für Europa insgesamt habe.
Man sei in Kontakt mit der französischen Behörde für eine europaweite Lösung und stehe auch im Kontakt mit Apple. Der Sprecher sagte aber auch: „Der Bundesnetzagentur liegen aktuell keine Erkenntnisse vor, dass eine unmittelbare Gefahr von dem Gerät ausgeht“.
Nach bisherigen Erkenntnissen scheint sich das Problem per Softwareupdate beheben zu lassen. Einen Rückruf der iPhone-12-Modelle in Frankreich oder womöglich ganz Europa dürfte Apple somit erspart bleiben. Die Aktie tut sich am Freitag zum Start in den US-Handel aber dennoch schwer und verliert rund ein halbes Prozent.
Nach rund 35 Prozent Kursplus seit Jahresanfang ist die aktuelle Konsolidierung allerdings kein Grund zur Sorge. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin bullish für die Apple-Aktie und bestätigt die Kaufempfehlung.
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Mit Material von dpa-AFX.