Apple hat eine harte Woche hinter sich: Trotz einer kleinen Gegenbewegung am Freitag hat die Aktie seit der Wochenmitte fast sechs Prozent eingebüßt. Dan Niles, Gründer und Manager des Hedgefonds Satori, geht allerdings von weiteren Verlusten aus und hat in dieser Woche eine Short-Position bekanntgegeben.
In einem Eintrag bei X (ehemals Twitter) verkündete Niles, dass er seine Mitte August eröffnete Apple-Position zwischenzeitlich verkauft hat. Mehr noch: Der Tech-Riese sei nun die am stärksten leerverkaufte Einzelaktie im Portfolio seines Hedgefonds. Heißt Konkret: Niles und Satori wetten auf weitere Kursverluste bei Apple.
Sold $AAPL & now our largest single stock short. Believe 1) China (19% of rev) ban expanding to SOEs 2) Huawei resurgence 3) student loan repayment restart 4) CQ3 being 4th down y/y rev qtr in a row, will force investors to question 29x CY23 PE w/ no major AI play vs S&P at 21x. https://t.co/aSSIhQRhnq
— Dan Niles (@DanielTNiles) September 7, 2023
Zur Begründung verweist er auf die jüngsten Entwicklungen in China, wo die Regierung den Beschäftigten in staatlichen Behörden und Unternehmen laut Medienberichten die Nutzung ausländischer Smartphones verboten hat (DER AKTIONÄR berichtete). Da iPhones in China sehr beliebt sind und Apple zuletzt fast ein Fünftel des Konzernumsatzes in der Region erwirtschaftet hat, wäre der Konzern davon besonders stark betroffen. Und Niles glaubt, dass Peking die Verbote noch ausweiten könnte.
Als weiteren Grund für den Pessimismus gegenüber Apple nennt er das Wiedererstarken des chinesischen Rivalen Huawei, der kürzlich ein neues Premium-Smartphone präsentiert hat.
Zudem hat er das Auslaufen der mehr als dreijährigen Tilgungspause bei US-Studienkrediten im Oktober als potenzielle Belastung identifiziert. Rund 43 Millionen Amerikaner sind davon laut Medienberichten betroffen. Das wiederum könnte sich im Herbst negativ auf die Nachfrage nach dem neuen iPhone 15 auswirken, das voraussichtlich am Dienstag (12. September) präsentiert wird.
Als vierten Punkt nennt Niles Zweifel an der Höhe der Bewertung und verweist dabei auf die zuletzt rückläufigen Umsätze und das Fehlen größerer KI-Projekte. Ähnlich hatten sich kürzlich auch die Analysten von JPMorgan und Needham geäußert.
Auch DER AKTIONÄR hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die gegenwärtige Wachstumsflaute mit Blick auf das 2024er-KGV von 27 kein Dauerzustand werden darf. Die Schätzungen der von Bloomberg befragten Analysten gehen aber ohnehin davon aus, dass der Tech-Riese ab 2024 wieder auf den Wachstumspfad zurückfindet.
Die Entwicklungen in China sollten Anleger angesichts der großen Bedeutung des dortigen Markts natürlich im Auge behalten. Sie brauchen deshalb aber nicht in Panik zu verfallen, zumal der erste Schock nun eingepreist zu sein scheint. DER AKTIONÄR bleibt bullish und bestätigt die Kaufempfehlung für die Apple-Aktie.
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