Infineon denkt im Moment nicht an Staatshilfe. Der Chipriese verfügt nach Einschätzung von Vorstandschef Reinhard Ploss "aus heutiger Sicht über genügend eigene Liquidität, um die Situation zu meistern". Daher habe man keinen Antrag gestellt. Beflügelt von guten Branchennachrichten, Analystenstimmen und dem festen Marktumfeld arbeitete die Aktie weiter an einem Comeback.
"Natürlich beobachten wir die weitere Entwicklung der Situation genau", betonte Konzernchef Ploss in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung allerdings.
Auch eine zusätzliche Mittelaufnahme aus eigener Kraft mittels Kapitalerhöhung steht Ploss zufolge nicht auf der Agenda. So sei die Finanzierung der jüngst abgeschlossenen Übernahme des US-Wettbewerbers Cypress "bereits im vergangenen Sommer voll gesichert worden". In welcher Form und wann ein weiterer Eigenkapital-Schritt erfolgen könnte, prüfe man. "Sicherheit hat Priorität, aber es gibt keinen Zeitdruck", so Ploss.
Heute legt die Aktie mit dem Gesamtmarkt weiter zu. Gestern sorgten gute Zahlen von TSMC, einer der größten Chip-Produzenten der Welt, für Impulse. Auch bei den Analysten steht die Aktie weiter hoch im Kurs, nachdem der Konzern grünes Licht für die milliardenschwere Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor erhalten hat.
Seit dem Tief im Rahmen des Corona-Crash bei 10,13 Euro am 19. März hat sich die Aktie in der Spitze rund 70 Prozent erholen können. Bleiben die Rahmenbedingungen stabil, könnte sich diese Erholungsbewegung mittelfristig weiter fortsetzen – inklusive der üblichen Rücksetzer und Konsolidierungsphasen.
(Mit Material von dpa-AFX)