Der Chiphersteller Infineon hat endgültig grünes Licht für die milliardenschwere Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor erhalten. Alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen lägen nun vor, teilte der DAX-Konzern am Dienstag in Neubiberg bei München mit. Der Abschluss des Deals soll in den kommenden fünf Geschäftstagen erfolgen, hieß es weiter.
Bereits im vergangenen Sommer hatte Infineon die Cypress-Übernahme angekündigt. Sie ist die größte der Unternehmensgeschichte. Seitdem zog sich die Freigabe der Behörden aber hin. Nachdem im Herbst zunächst die EU ihre Zustimmung gegeben hatte, hatten kürzlich auch die US-Behörden zugestimmt. Was bislang noch fehlte, war die Zustimmung aus China. Mit dem neun Milliarden Euro teuren Cypress-Zukauf will Infineon unter anderem unter die Top Ten der Halbleiterhersteller weltweit aufsteigen, einen größeren Fußabdruck in den USA hinterlassen und perspektivisch wieder zum hohen Wachstum der Vergangenheit zurückkehren.
Die Aktie von Infineon klettert am frühen Nachmittag 7,8 Prozent auf 15,25 Euro und ist damit hinter MTU Aero Enginges der zweitstärkste Wert des Tages im DAX. Infineon profitiert dabei auch von starken Vorlagen aus Asien. Dort haben der Technologiegigant Samsung und der Speicherhersteller Nanya von ermutigenden Umsatztrends berichtet.
Samsung hatte im ersten Quartal mit seinen Eckdaten die Erwartungen übertoffen. Angesichts der soliden Nachfrage nach Chips inmitten der Coronavirus-Krise erwartet der Elektronikriese für dieses einen höheren operativen Gewinn.
Der Aktie von Infineon ist mit dem jüngsten weiteren Anstieg der Sprung über das Zwischenhoch bei 14,56 Euro gelungen und damit ein positives charttechnisches Signal. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich gestimmt. Die nächste wichtige charttechnische Hürde wartet nun in Form der 200-Tage-Linie bei knapp 18 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)