Bittere Nachricht für Wein- und Champagner-Trinker: Donald Trump droht mit drastischen Strafzöllen von 200 Prozent auf Weine und Spirituosen aus der EU. Besonders betroffen wäre der Luxuskonzern LVMH mit seiner renommierten Marke Moët Hennessy. Die Anleger sind beunruhigt – die LVMH-Aktie gerät weiter unter Druck. Doch wie groß ist die Gefahr für den Luxusriesen wirklich?
Was war passiert? Nachdem die EU unter anderem einen 50-Prozent-Aufschlag auf US-Whiskey angekündigt hatte, holte Donald Trump am Donnerstag zum Gegenschlag aus: Auf seiner Online-Plattform „Truth Social"drohte er an, dass die USA in Kürze Zölle von 200 Prozent auf Wein aus der EU erheben werden. Dazu gehören auch Champagner und andere alkoholische Getränke.
Bislang wurden aus den USA keine Zölle auf Weine und Spirituosen aus der EU erhoben, mit Ausnahme von zwei Prozent auf Schaumweine. Für die EU ist die USA ein bedeutender Absatzmarkt für Weine. 29 Prozent der gesamten Weinausfuhren aus der EU wurden im vergangenen Jahr laut Statistikamt Eurostat in die USA exportiert – Gegenwert: 4,9 Milliarden Euro. Frankreich ist der weltweit größte Weinexporteur, von dort stammt fast die Hälfte der Lieferungen in die USA.
Hier kommt erneut LVMH ins Spiel: Mit einem Umsatzanteil von 34 Prozent sind die USA der größte Markt für die Wein- und Spirituosensparte von LVMH. Das Geschäft mit Wein und Spirituosen lief bei LVMH im vergangenen Jahr mit Abstand am schlechtesten. Der Umsatz brach um elf Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro ein, der Gewinn aus dem laufenden Geschäft sank aufgrund von Wechselschwankungen um 36 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro. Das Marktumfeld in China war weiterhin schwierig und drückt auf die Konsumstimmung.