Die Aktien deutscher Immobilienkonzerne stehen zu Wochenbeginn erneut unter Druck. Die Verabschiedung des XXL-Schuldenpakets ist dabei nur einer der Gründe. Auch von der Analystenseite bläst Aroundtown, Vonovia, LEG Immobilien, TAG Immobilien und Co am Montag Gegenwind ins Gesicht.
Die Deutsche Bank und Bernstein Research haben Vonovia zum Wochenstart abgestuft und ihre Kaufempfehlungen für die Aktie des größten deutschen Wohnungskonzerns gestrichen. Konkurrent LEG Immobilien wurde ebenfalls herabgestuft. Insgesamt zählt die Branche heute europaweit zu den schwächsten Sektoren.
Laut Bernstein haben die steigenden Renditen infolge der „whatever it takes“-Wachstumsinitiative von Friedrich Merz eine neue Ära für Anleihen eingeläutet. Hochverschuldete Immobilienfirmen reagieren besonders sensibel darauf.
Deutsche-Bank-Analyst Thomas Rothäusler ist ebenfalls skeptisch. Er prognostiziert eine Bund-Rendite von 3,0 Prozent. Zudem geht der Experte davon aus, dass Immobilienkonzerne weitere Bestände verkaufen werden. Ihre Dividenden sieht er allerdings nicht gefährdet.
Besonders kritisch bewertet Rothäusler Vonovia wegen der Zinssensibilität. Am frühen Nachmittag verliert die Aktie 0,8 Prozent. Aroundtown, LEG Immobilien und TAG Immobilien liegen im MDAX sogar rund zwei Prozent im Minus und bilden damit das Schlusstrio im deutschen Mittelwerteindex. Auch Grand City Properties startet mit einem Minus in die neue Handelswoche – und das, obwohl der SDAX-Konzern am Montag eine Dividendenzahlung für 2025 angekündigt hat.
Es bleibt dabei: Das Umfeld für deutsche Immobilienaktien ist aktuell schwierig. Mittel- bis langfristig dürfte es für die Titel zwar wieder nach oben gehen. Kurzfristig lastet die Zinsthematik aber wie Blei auf Vonovia und Co. Vonovia rutscht intraday zudem bereits unter die charttechnische Unterstützung bei 26,00 Euro, wodurch auch der Chart zur Vorsicht mahnt. Anleger warten daher ab, bis sich die Lage wieder aufhellt.