DAX und Co stehen weiter unter Druck. Während steigende Renditen die Anleihen attraktiver machen, sinkt das Interesse der Anleger an den Aktien. Die Infineon-Papiere haben in diesem Marktumfeld vom Hoch Ende Juli mittlerweile rund 25 Prozent an Wert verloren. Kaufempfehlungen der Analysten werden ausgeblendet. Eine Roadshow könnte frische Impulse liefern.
Die steigenden Anleiherenditen stehen im Zusammenhang mit anhaltenden Inflationssorgen und der damit zusammenhängenden Notwendigkeit, die Zinsen noch länger hoch zu halten. Das schmeckt den Investoren nicht.
Zeitgleich zeigt die Entwicklung am Halbleitermarkt weiterhin ein gemischtes Bild. Der Bedarf für Consumer-Anwendungen wie PCs und Smartphones ist noch immer recht gering, dafür zeigen und erneuerbare Energien und Elektromobilität sowie die damit verbundenen Anwendungsbereiche eine stabil hohe Nachfrage.
Infineon erwirtschaftet fast die Hälfte seiner Umsätze im Automotive-Bereich und gilt als Profiteur des steigenden Chipanteils in E-Autos. Vor diesem Hintergrund steht in dieser Woche die Roadshow von Automotiv-Chef Peter Schiefer (4. Und 5. Oktober) im Fokus. Seine Aussagen zur aktuellen operativen Entwicklung und den Aussichten in der für Infineon wichtigen Sparte haben in der Vergangenheit oft für frische (positive) Impulse gesorgt.
Die nächsten offiziellen Zahlen bei Infineon gibt es erst am 15. November. Nach den insgesamt soliden Quartalszahlen Ende Juli legte die Aktie den Rückwärtsgang ein. Vom Jahreshoch bei 40,27 Euro Ende Juli fiel der Kurs mittlerweile rund 25 Prozent zurück. Bleiben die Bären am Drücker, droht eine Fortsetzung des Rücksetzers Richtung 28 Euro. Auf dem Weg nach oben warten die 200-Tage-Linie und der horizontale Widerstand bei 36,30 Euro als nächste Ziele.
Mit den entsprechenden Nachrichten von der Roadshow sollte sich die Aktie zumindest wieder stabilisieren und mit einer Erholungsbewegung bei DAX und Co auch wieder den Vorwärtsgang einlegen. Risikofreudige Anleger können auf dieses Szenario spekulieren. Mittelfristig spricht weiter einiges für weiter steigende Kurse. Anleger mit Weitblick lassen sich daher von den kurzfristigen Schwankungen der Aktie nicht aus der Ruhe bringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.