Adidas hat heute seine Umsatz- und Margenprognose für das laufende Jahr gesenkt (DER AKTIONÄR berichtete). Die Partnerschaft mit Kanye „Ye“ West steht vor dem Aus, Adidas verliert eine wichtige Einnahmequelle. An der Börse sorgte die gesenkte Prognose bisher für wenig Kursreaktion. Doch was sagen die Analysten?
Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank blieb bei seiner Kaufempfehlung und einem Kursziel von 165 Euro. Damit spricht er der Aktie weiterhin ein Potenziel von knapp 38 Prozent zu. Die Entwicklung auf dem chinesischen Markt sei eine positive Nachricht, schrieb Cochrane. Nun fehle es nun aber wohl an weiterem Aufwärtspotenzial für den Kurs.
Mit einem Aufwärtspotenzial von 54 Prozent ist das Warburg Research für die Adidas-Aktie noch bullisher unterwegs. Analyst Jörg Frey beließ das Kursziel auf 185 Euro und die Einstufung auf „Buy“. Er sei zuversichtlich, dass Björn Gulden Adidas wieder zu früherem Ruhm zurück verhelfe, im Blitztempo werde das aber wohl nicht gehen.
Skeptisch bleibt dagegen Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Er beließ die Einstufung auf „Reduce“ und das Kursziel bei 90 Euro. Der Sportartikel- und Lifestyle-Konzern habe erneut die Ziele für 2022 gesenkt, schrieb Bosse. Eine gute Nachricht sei hingegen die Verpflichtung von Björn Gulden als neuen Chef, denn dieser habe beim Kontrahenten Puma einen großartigen Job gemacht.
Die Umsatz- und Gewinnwarnung war zu erwarten. Ein Lichtblick ist der neue Konzernchef Björn Gulden. Mit ihm wird Adidas in Zukunft zwar sehr gut besetzt sein, doch Gulden steht vor einer Herkulesaufgabe. Die Aktie ist derzeit kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)