Europas größter Sportartikelhersteller Adidas hat die Umsatz- und Margenprognose noch einmal gesenkt. Grund ist das Ende der Partnerschaft mit dem umstrittenen US-Rapper Kanye "Ye" West nach dessen Entgleisungen. Die Aktie, die in den vergangenen Tagen stark gestiegen war, knickt im frühen Handel ein.
Da das Geschäft mit den Produkten des Musikers ("Yeezy") im vierten Quartal wegfällt und dieses traditionell zum Jahresabschluss besonders stark ist, rechnet Adidas beim Umsatz jetzt nur noch mit einem um Währungseffekte bereinigten Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Die operative Marge werde jetzt nur noch bei 2,5 Prozent erwartet, so der Konzern. Zuletzt hatte der Konzern ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Marge von 4,0 Prozent in Aussicht gestellt.
Adidas hatte erst am 20. Oktober vor allem wegen der Probleme in China und der Kaufzurückhaltung infolge der hohen Inflation wieder einmal die Umsatz- und Margenprognosen gesenkt und damit die Aktie auf Talfahrt geschickt. Wenige Tage danach musste das Unternehmen die Partnerschaft mit Kanye "Ye" West unter anderem wegen antisemitischer Äußerungen des US-Rappers beenden.
Damals hatte Adidas bereits mitgeteilt, dass dieser Schritt das Ergebnis mit rund 250 Millionen Euro belasten wird und die Prognose für den Überschuss aus fortgeführten Geschäft deswegen noch weiter reduziert werden muss.
Völlig überraschend kommt die erneute Umsatz- und Gewinnwarnung von Adidas nicht. Deswegen fällt die erste Kursreaktion mit minus drei Prozent auch bescheiden aus. Die Anleger schauen nun nach vorne bei dem Konzern, in eine Zukunft mit Björn Gulden. Die Erwartungen an ihn so groß, doch der Weg wird alles andere als einfach. Anleger bleiben bei Adidas an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)