Beide leiden seit geraumer Zeit unter den Lockdowns in China, denn die strikte Corona-Politik belastet den Konsum und drückt auf die Margen. Im bisherigen Jahresverlauf zählen die Aktien beider Unternehmen daher zu den Schlusslichtern im DAX. Die Adidas-Aktie hat aktuell rund 62 Prozent an Wert eingebüßt und die von Puma 56 Prozent.
Spekulationen über eine mögliche Lockerung der Null-Covid-Politik in China haben am Freitag den schwer angeschlagenen Aktien der Sportartikelhersteller Adidas und Puma Auftrieb gegeben. Die Adidas-Papiere ziehen im DAX um 3,5 Prozent auf 97,23 Euro an und Puma gewinnen 2,8 Prozent auf 47,60 Euro.
Der heutige Kursanstieg ist demnach ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei Adidas wartet die nächste wichtige Hürde in Form der 38-Tage-Linie bei knapp 120 Euro. Erst ein Sprung darüber würde das charttechnische Bild aufhellen.
Zuletzt äußerten sich aber erste Analysten wieder zuversichtlicher. Das Bankhaus Metzler hat die Bewertung der Papiere von Adidas bei einem Kursziel von 132 Euro mit "Buy" aufgenommen. Die Papiere der Herzogenauracher gebe es gerade im Winterschlussverkauf, schrieb Analyst Tom Diedrich in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. China-Lockdowns, sinkendes Verbraucherstimmung, hohe Lagerbestände und das Aus der Kooperation mit Kanye West klängen wie ein "operativer Alptraum", so der Experte. All dies dürfte in den kommenden Quartalen belasten, und es gebe keinen Zweifel, dass der Nachfolger von Kasper Rorsted an der Unternehmensspitze viel zu tun haben werde, Adidas wieder in die Spur zu bringen. Diedrich sieht aber auch eine hervorragende Gelegenheit, sich strategisch neu zu erfinden. Durch das Großreinemachen sei das Verhältnis von Chancen und Risiken inzwischen sehr attraktiv.
Die Aktie von Adidas eignet sich derzeit nur für sehr risikobereite Anleger. In jedem Fall sollte man ein klares Signal abwarten.