Hoffnungen auf weitere konjunkturelle Stützungsmaßnahmen haben bei DAX und Co zum Wochenstart für eine Rallye gesorgt. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatte am Freitag auf der Konferenz der Notenbanker in Jackson Hole Erwartungen geschürt, dass er weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen werde. Aus charttechnischer sicht wird die Luft im DAX mittlerweile wieder dünner.
Draghi verwies auf die im August spürbar gesunkenen Inflationsprognosen. Nach diesen Aussagen sei nicht vollständig auszuschließen, dass die EZB schon auf der Sitzung Anfang September breit angelegte Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft beschließen werde, so Michael Schubert, EZB-Beobachter bei der Commerzbank. Wahrscheinlich werde die Notenbank jedoch zunächst nur verbal reagieren und die Wirkung der bisherigen Maßnahmen abwarten. Vor diesem Hintergrund blieb der europaweit beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ohne größere Folgen. Das Barometer war im August den vierten Monat in Folge gefallen, was als konjunkturelle Trendwende verstanden werde, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba.
Charttechnisch betrachtet hat der DAX am Montag gleich zwei Etappeziele erreicht. Mit 9.469 Punkten wurde am Vormittag das 50%-Fibonacci-Retracement der Abwärtsbewegung von 10.050 auf 8.903 Zähler (9.467 Punkte) erreicht. Im Anschluss ging es am Nachmittag direkt weiter bis zur nächsten Zielmarke, der 200-Tage-Linie (9.500 Zähler). Am Ende verabschiedet sich der Leitindex sogar bei 9.510 Punkten aus dem Handel.
Negativ zu werten ist aber, dass der DAX heute Morgen mit einem ordentlichen Gap eröffnet hat. Um das zu schließen, müsste er noch einmal im Bereich der 9.400-Punkte-Marke aufsetzen. Spätestens dann sollte der Index weiter Kurs auf fünfstellige Notierungen nehmen. Aber selbst ein Durchmarsch bis 10.000 Punkte ist aus charttechnischer Sicht nicht auszuschließen.
DER AKTIONÄR hatte im Bereich von 9.000 Punkten den Turbo-Long mit der WKN DZN 253 zum Kauf empfohlen. Investierte Anleger sollten den Schein halten, aber den Stopp auf umgerechnet 9.280 Zähler nachziehen. Vor einem Neueinstieg sollte vorerst aber ein Rücksetzer abgewartet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)