Die Aktie der Deutschen Bank gehört am Dienstag zu den größten Verlierern im DAX. Dass auch der italienische Konkurrent Unicredit an einer Übernahme der Commerzbank interessiert sein soll, erhöht den Handlungsdruck und schmeckt den Anlegern gar nicht. Auch einige Analysten sehen sich dadurch in ihrer kritischen Haltung bestätigt.
Für die Aktie der Commerzbank sei ein mögliches Interesse der italienischen Großbank positiv, so RBC-Analystin Anke Reingen. Damit hätte das Institut einen Plan B, falls die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank scheitern sollten. Für die Deutsche Bank sei die Nachricht dagegen negativ: Sie steht nun unter Zugzwang, schneller als geplant aktiv zu werden und die Fusion abzuschließen, bevor der Rivale eine Offerte präsentiert. Denn sollte es am Ende auf einen Zusammenschluss von Commerzbank und der Unicredit-Tochter HVB hinauslaufen, würde die Deutsche Bank nicht nur alleine dastehen, sondern hätte im ohnehin stark umkämpften deutschen Markt womöglich einen neuen, mächtigen Konkurrenten.
Angesichts dieses Risikos sieht sich die Analystin ihn ihrer skeptischen Haltung bestätigt und hat ihr „Underperform“-Rating für die Aktie der Deutschen Bank mit einem Kursziel von 7,50 Euro bestätigt. Gemäß dieser Einschätzung wäre die Aktie auf dem aktuellen Niveau fair bewertet.
Analyst Daniele Brupbacher von der Schweizer UBS warnt indes vor einem Platzen der Fusionsgespräche. Dadurch könnten die Papiere beider Banken zumindest kurzfristig unter Druck geraten. Mit einem „Neutral“-Rating und einem Kursziel von 7,80 Euro ist er kaum zuversichtlicher als seine Kollegin vom Analysehaus RBC.
Deutsche Bank unter Druck, CoBa im Aufwind
Dass die Deutsche Bank bei der ungeliebten Fusion womöglich auch noch mit der Unicredit um die Commerzbank kämpfen muss, kommt bei den Investoren am Donnerstag nicht gut an. Mit einem Minus von rund zwei Prozent gehört die Deutsche-Bank-Aktie zu den größten Verlierern im DAX.
Die CoBa-Aktie kann derweil über zwei Prozent zulegen und damit an ihre charttechnische Erholung anknüpfen. Für den AKTIONÄR ist sie derzeit der Favorit unter den deutschen Großbanken.