BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Der französische Autobauer Renault
Um mit dem Geschäft rund um Elektroautos und Software schnell profitabel zu werden, hatte Renault-Chef Luca de Meo zuletzt deutliche Kostensenkungen in Höhe von 40 Prozent bis 2027/28 im Auge. Diese sollen Ampere ermöglichen, Elektroautos vor der Konkurrenz zum gleichen Preis anzubieten wie Verbrenner. 2025 sind zunächst vier Autos eingeplant, 2031 dann sieben Modelle.
Damit soll Ampere bereits in zwei Jahren mehr als zehn Milliarden Euro Jahresumsatz erzielen, hatte es im November geheißen. Die Tochter solle auch danach stark wachsen und 2031 mehr als 25 Milliarden Euro Erlös einfahren. Das bedeute ein jährliches Durchschnittswachstum von mehr als 30 Prozent pro Jahr im Zeitraum von 2023 bis 2031. 2025 soll das Geschäft operativ die Gewinnschwelle und einen positiven Barmittelzufluss erreichen.
Analyst David Lesne von der Schweizer Bank UBS sprach in einer ersten Reaktion von einer nur bedingt überraschenden Entscheidung. Die Marktstimmung mit Blick auf Elektroautos sei aktuell schlecht und die in der Presse kolportierten Bewertungen von Ampere hätten zu hoch gewirkt. Zudem habe er bereits in der Vergangenheit betont, dass ein Börsengang der Sparte kaum Mehrwert für die Renault-Aktionäre gebracht hätte, so Lesne. Insgesamt dürfte sich die Anlegerstimmung mit Blick auf Renault daher kaum ändern.
Die Autobauer Nissan
Nissan wolle weiterhin investieren, egal ob es zu einem Börsengang komme oder nicht, sagte Renault-Finanzchef Thierry Pieton am Montag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten und Analysten. Mit Mitsubishi Motors
Wenngleich Nissan und Mitsubishi die Option für ein Investment in Ampere behielten, mindere die Absage des Börsengangs das Anteilsverwässerungsrisiko für die Renault-Aktionäre, erklärte Analyst Philippe Houchois vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Auch werden die Anlagestory weniger komplex./mis/jha/ck
Quelle: dpa-AFX