NEW YORK (dpa-AFX) - Der japanische Technologieinvestor Softbank
Die Telekom-Papiere fielen nach dem Xetra-Start um bis zu viereinhalb Prozent auf 16,812 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Mai. Das Gesamtpaket aus 90 Millionen Anteilsscheinen zum Preis von 16,95 Euro je Stück hätte einen Gesamtwert von 1,5 Milliarden Euro.
Den Bloomberg-Informationen zufolge geht es um ein kompliziertes Finanzgeschäft, dessen Teil die Telekom-Aktien sind. Die 225 Millionen T-Aktien, die Softbank in einem Tauschgeschäft vor einem Monat von den Bonnern erhielt, unterliegen einer Haltefrist bis Ende 2024. Softbank hatte sich allerdings die Möglichkeit einräumen lassen, die Anteile als Pfand für eigene Finanzierungsgeschäfte oder für Sicherungsgeschäfte zu nutzen.
Der japanische Konzern hatte das Paket aus neuen Telekom-Aktien erhalten, weil er im Gegenzug seinen Anteil an der Telekom-Tochter T-Mobile US
Softbank war durch die Transaktion mit einem Anteil von 4,5 Prozent zu einem der größten Telekom-Aktionäre nach dem deutschen Staat aufgestiegen, der direkt und über die staatseigene Förderbank KfW zusammen rund ein Drittel besitzt.
Rund um den Aktientausch war Softbank-Topmanager Marcelo Claure vor einem Monat nach Bonn gereist. Er hatte sich von den positiven langfristigen Perspektiven der Deutschen Telekom überzeugt gezeigt. Der derzeitige Aktienkurs sei viel zu niedrig, künftig werde es aufwärts gehen, hatte Claure gesagt. In dem Aktientausch zwischen den Konzernen hatte Softbank einen Referenzpreis von 20 Euro pro T-Aktie akzeptiert - ein Kurs, den das Papier zuletzt Anfang der 2000er-Jahre hatte. Im August dieses Jahres war das Papier aber auch bis auf fast 19 Euro geklettert.
Softbank-Chef und Tech-Magnat Masayoshi Son hatte den eigenen Anteilseignern angesichts hoher Verschuldung und deutlicher Investorenkritik vergangenes Jahr versprochen, den Konzern zu verschlanken. Dazu sollten Beteiligungen verkauft werden, um Aktienrückkäufe zu stemmen und den Schuldenberg abzutragen.
Vor einem Monat spekulierten die Anleger nach dem Deal mit der Telekom wegen des zusätzlich erhaltenen frischen Geldes über neue Aktienrückkaufprogramme der Japaner. Am Mittwoch verlor die Softbank-Aktie an der Tokioter Börse mehr als zwei Prozent./men/zb/mis
Quelle: dpa-AFX