Die Ölpreise sind am Donnerstag etwas gesunken und haben damit an die leichten Verluste vom Vortag angeknüpft. Nichtsdestotrotz schließt das Öl damit die Handelswoche mit einem deutlichen Plus. Damit ist dies die dritte Woche in Folge, in der der Ölpreis weiter gen Norden kletterte. Das sind die Hintergründe.
Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 84,92 Dollar. Das waren sieben Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 14 Cent auf 80,47 Dollar. Auf Wochensicht bewegen sich die Ölpreise aber auf den dritten Anstieg in Folge zu.
In der ersten Wochenhälfte waren die Notierungen für Rohöl noch deutlich gestiegen, und auf Wochensicht ging es mit den Ölpreisen stark nach oben. Seit Montag hat Brent-Öl um mehr als vier Dollar je Barrel zugelegt. Hintergrund ist eine überraschende Drosselung der Fördermenge durch Staaten des Ölverbunds Opec+, die am Wochenende angekündigt wurde.
So plant die OPEC+ künftig ihre Fördermenge um 1,16 Millionen Barrel pro Tag zu senken. Analysten warnten, dass dieser Schritt den Ölpreis wieder über die Marke von 100 Dollar pro Barrel treiben könnte.
Die Ankündigung der OPEC+ hat den Ölpreis bis zur Wochenmitte ordentlich beflügelt. Damit wird es jetzt auch aus charttechnischer Sicht spannend. Gelingt nach dem Kurssprung am letzten Montag, bei dem das Öl bereits die Hürde an der 50-Tage-Linie bei 81,66 Dollar hinter sich gelassen hat, nun auch noch der Bruch der massiven Widerstandszone zwischen 86 und 87 Dollar, würde das ein weiteres Kaufsignal auslösen. Dann stünden die Chancen gut, dass daraufhin das Break der 200-Tage-Linie bei 89,53 Dollar gelingt. Danach wäre der Weg bis an den stark gehandelten Bereich um 95 Dollar frei. Damit hätten die Bullen wiederum gute Chancen, das Ruder mittelfristig wieder zu übernehmen.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
(Mit Material von dpa-AFX)