Die Aktie von Valneva sackt am Morgen im Tradegate-Handel um neun Prozent ab. Zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) im Rahmen des Zulassungsprozesses für den Corona-Impfstoff von Valneva noch kein grünes Licht gegeben hat.
Nach einem Treffen in der vergangenen Woche habe der Ausschuss weitere Fragen gestellt und im Zuge dessen mehr Daten für den Coronavirus-Impfstoffkandidaten angefordert. Valneva teilte mit, weiter an eine Zulassung des Vakzins zu glauben und mit den Regulierern kooperieren zu wollen.
Zusätzliche Fragen zum Corona-Impfstoff VLA2001 von Valneva waren bereits vor einigen Wochen aufgetaucht. Diese waren nach der Beantwortung eines ersten Fragenkatalogs aufgekommen, den die EU-Behörde vor einigen Wochen an Valneva gerichtet hatte. Die Antworten waren in der vergangenen Woche Gegenstand der Beratungen des Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EMA.
Nun erkärte Valneva, dass weitere Fragen aufgetaucht seien. Um welche es sich dabei handelt, wurde allerdings nicht mitgeteilt. „Wir sind enttäuscht, dass die EMA unsere Anträge bisher nicht als ausreichend betrachtet hat. Wir setzen uns weiterhin mit vollem Engagement dafür ein, gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden auf eine Produktzulassung hinzuarbeiten. VLA2001 ist der einzige inaktivierte Covid-19-Impfstoffkandidat in Europa, und wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von Menschen, die sich einen traditionelleren Impfstoffansatz wünschen”, so Thomas Lingelbach, Vorstandsvorsitzender von Valneva.
In anderen Ländern hat Valneva hingegen bereits grünes Licht erhalten – zuletzt beispielsweise in Großbritannien. Dies war ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen.
Von enormer Bedeutung ist nun jedoch, dass auch der Zulassungsprozess in der EU erfolgreich verläuft. Nun dürfte sich dies allerdings erneut hinziehen. Derzeit befindet sich Valneva nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Sollte es jedoch in den kommenden Wochen grünes Licht für die EU-Zulassung geben, dürfte dies der Aktie neuen Aufwind geben. Weiterer Belastungsfaktor allerdings. Die abflauende Corona-Krise in Europa dürfte die Nachfrage nach dem Impfstoff zumindest vorerst überschaubar halten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Valneva.