Der Cannabis-Produzent Tilray will sich mit der Übernahme eines Craft-Beer-Portfolios von Anheuser-Busch breiter aufstellen – und somit den Weg zu einer nachhaltig verbesserten Profitabilität ebnen. An der Börse finden die Pläne des defizitär wirtschaftenden Unternehmens regen Anklang. Allein am Montag schoss die Tilray-Aktie um gut 36 Prozent in die Höhe.
Gegenüber CNBC erklärte Tilray-Chef Irwin Simon, dass die Gesellschaft auf Diversifizierung setze und fügte hinzu, dass der Deal mit Anheuser-Busch dazu beitrage, sein Engagement weiter zu verbreitern. Dreißig Prozent des Unternehmens konzentrieren würden sich jetzt auf das Cannabis-Geschäft in Kanada, 30 Prozent auf Spirituosen und Bier und weitere 30 Prozent auf das medizinische Cannabis und das Vertriebsgeschäft, so Firmenlenker Simon.
"Wir sind vom neuntgrößten Craft-Brauer zum fünftgrößten Craft-Brauer aufgestiegen. Die Craft-Brauer sollten sich also in Acht nehmen, denn Tilray kommt", ist der Tilray-CEO überzeugt. Analystin Vivien Azer von TD Cowen hält allerdings etwas dagegen. "Wir möchten anmerken, dass Craft Beer in den letzten zwei Jahren strukturell rückläufig war, da Covid den Sektor aufgrund seines Gewichts auf den Vor-Ort-Bereich belastet hat", wird die Analystin bei MarketWatch zitiert.
Einen Kaufpreis für die geplante Transaktion nannten Tilray und Anheuser-Busch indes nicht. Die Übernahme soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Dann gehören die Marken Shock Top, Breckenridge Brewery, Blue Point Brewing Company, 10 Barrel Brewing Company, Redhook Brewery, Widmer Brothers Brewing, Square Mile Cider Company, und HiBall Energy zum Portfolio von Tilray.
Die Übernahme von Tilray ist ein cleverer Schachzug. Denn der Deal schafft mehr Diversifikation und sollte auch deutlich höhere Margen einfachen als das Cannabis-Business. Jedoch entfernt sich das Unternehmen damit weiter von seinem Kerngeschäft. Investments in einzelne Titel wie Tilray bleiben mit enormen Risiken behaftet. Wer breit gestreut auf ein Comeback der Cannabis-Branche setzen will, greift zum Tracker-Zertifikat auf den North America Cannabis Select Index von DER AKTIONÄR Premium Invest. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
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