Ungebremst setzt sich der Abverkauf an den Börsen in Asien und Europa zum Wochenstart fort. US-Präsident Donald Trump will mit hohen Importzöllen die heimische Wirtschaft schützen. Für Aktien hat das kurzfristig teils drastische Folgen. Besonders hart trifft es die Titel der DWS Group.
Verluste von mehr als fünf Prozent sind im DAX selten – heute fällt der Leitindex im Intraday-Handel jedoch deutlich unter diese Marke. Der MDAX verliert sogar mehr als sechs Prozent. Die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft ist von den in der vergangenen Woche angekündigten Zöllen besonders stark betroffen.
Werden die Importzölle wie geplant am Mittwoch eingeführt, sind weitere Verwerfungen an den Kapitalmärkten zu erwarten. Für die DWS Group bedeutet das erhebliche Risiken – ein großer Teil der Einnahmen stammt aus Managementgebühren, die von der Höhe des verwalteten Vermögens abhängen. Dieses hatte im vergangenen Jahr erstmals die Marke von einer Billion Euro überschritten.
Mit dem weltweiten Börsenrückgang sinkt nun auch das verwaltete Vermögen. Damit trüben sich die operativen Aussichten der DWS-Aktie zumindest kurzfristig deutlich ein. Viele Anleger halten die Aktie wegen der vergleichsweise stabilen und hohen Dividendenrendite. An der Ausschüttungspolitik dürfte sich mittelfristig wenig ändern – Hauptaktionär Deutsche Bank streicht die Dividendenzahlungen ebenfalls gerne ein.
Wie bei vielen anderen Titeln wurde auch bei der DWS-Aktie ein technisches Gap gerissen. Im heutigen Intraday-Handel fiel der Kurs unter die 200-Tage-Linie bei 39,94 Euro. Bereits in der Vorwoche wurden die 50- und 100-Tage-Linien unterschritten.
Heute wurde zudem kurz nach Handelsstart der Stoppkurs bei 38,00 Euro gerissen – ein Verkaufssignal. Langfristig bleibt die DWS-Aktie als Dividendenwert attraktiv. Ein Neueinstieg drängt sich aber nicht auf, bevor Klarheit über die Zölle herrscht und sich die Volatilität an den Märkten beruhigt.