Lieferprobleme und ein schwächelnder Insulin-Umsatz in China werden das Wachstum des Insulin-Spezialisten Novo Nordisk voraussichtlich bremsen. Nach einem um Währungseffekte bereinigten Umsatzwachstum von 14 Prozent im vergangenen Jahr rechnet der Konzern 2022 noch mit einer Steigerung von 6 bis 10 Prozent, wie er am Mittwoch mitteilte.
Beim operativen Gewinn erwarte der Vorstand um Konzernchef Lars Fruergaard Jørgensen ein um Währungseffekte bereinigtes Plus von vier bis acht Prozent. Die Ziele sind aber höher als von den meisten Analysten erwartet ausgefallen. Der Konzern kündigte zudem einen weiteren Aktienrückkauf an. Der Aktien-Kurs legte deutlich zu.
Zusätzlich zur Prognose veröffentlichte Novo Nordisk auch die Zahlen für das vergangene Jahr. Demnach setzte der Insulin-Spezialist rund 141 Milliarden dänische Kronen (rund 18,9 Milliarden Euro) um, was einem um Währungseffekte bereinigten Zuwachs von 14 Prozent entspricht. Der operative Gewinn stieg im selben Zeitraum um 13 Prozent auf fast 59 Milliarden Kronen. Der Konzern will zusätzlich zur bereits bezahlten Zwischendividende von 3,50 Kronen weitere 6,90 Kronen ausschütten. Die Dividende fällt damit höher als erwartet aus. Zudem plant das Management, ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 22 Milliarden Kronen.
An der Börse kamen die Nachrichten sehr gut an. Die Aktie legt derzeit auf Tradegate gut zwei Prozent zu auf 93,15 Euro. Das Papier setzte damit seine jüngste Erholung fort. Die über Jahre sehr gut gelaufene Aktie war zuletzt unter anderem wegen der Probleme in den USA unter Druck geraten. Nach einem Rekordhoch von knapp 774 Kronen ging es bis auf knapp 600 Kronen nach unten. Trotz des Rückschlags gehört das Papier mit einem Plus von knapp 60 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten zu den stärksten europäischen Standardwerten. Novo Nordisk zählt zu den wertvollsten börsennotierten Konzernen Europas. DER AKTIONÄR bleibt weiter zuversichtlich.