Die Aktie von BioNTech stand zuletzt heftig unter Druck. Belastet haben der schwache Ausblick des US-Partners Pfizer sowie die sehr schleppend verlaufenden Corona-Impfungen in der laufenden Herbstsaison. Zuletzt konnten positive News von der weiteren Pipeline aber wieder neuen Schwung in die Aktie bringen.
BioNTech präsentierte ein positives Daten-Update aus der Phase-1/2-Studie mit dem CAR-T-Zelltherapiekandidat BNT211 bei fortgeschrittenen soliden Tumoren auf dem ESMO-Kongress 2023. BNT211 hat das Potential, die erste Therapie dieser Art zu werden, indem der Kandidat zwei innovative Ansätze kombiniert: eine autologe CAR-T-Zelltherapie mit dem onkofetalen Antigen Claudin-6 (CLDN6) als Zielstruktur und einen für CLDN6-kodierenden CAR-T-Zellen-verstärkenden RNA-Impfstoff („CARVac“), so BioNTech.
Die Daten ergaben bei zwei Dosierungsstufen, dass bei 59 Prozent der Probanden die Tumore um mindestens 30 Prozent schrumpften. Bei fast allen Patienten (95 Prozent) war die Krebserkrankung nach der Impfung stabil. Der Tumor wuchs also nicht weiter.
Allerdings gab es durchaus auch Nebenwirkungen. Bei 23 der 44 Probanden war ein dosisabhängiger Anstieg von Entzündungsreaktionen zu beobachten. In fast allen Fällen handelte es sich um Ereignisse des ersten und zweiten Grades. Ereignisse des dritten und vierten Grades traten bei je einer Patientin oder einem Patienten auf, so BioNTech.
Die Ergebnisse bestätigen die positiven Zwischenergebnisse, die zuvor auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology („ASCO“) in Chicago (USA), vorgestellt wurden. Diese Ergebnisse unterstreichen weiterhin das Potenzial von BioNTechs BNT211-Programm. Ein Ziel der laufenden Studie ist es, die empfohlene Dosis für den Beginn einer potenziellen zulassungsrelevanten Phase-2-Studie bei Patientinnen und Patienten mit Keimzelltumoren zu bestimmen, die voraussichtlich im Jahr 2024 beginnen wird.
Der Fokus liegt ganz klar auf der weiteren Pipeline – insbesondere im Onkologie-Bereich. Kann BioNTech hier mit weiteren überzeugenden News punkten, dürfte die Aktie wieder Fahrt aufnehmen können. Hier ist aber weiterhin enorme Geduld gefragt. Am heutigen Dienstag kann das Papier im deutschen Handel zumindest die positive Tendenz des Vortags fortsetzen. Auf Tradegate gewinnt die Aktie derzeit gut vier Prozent. Anleger bleiben dabei, sichern ihre Position aber weiter mit einem Stopp bei 80,00 Euro nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.