Die Tesla-Aktie hat nach den schwachen Zahlen für das zweite Quartal einen Rücksetzer erlebt. Doch ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass sich solche Rücksetzer oft als gute Einstiegsgelegenheit erwiesen. Eine Chance? Ja, aber um nachhaltig zu profitieren, muss der E-Autopionier auch anderweitig liefern.
Am Tag nach den enttäuschenden Quartalsergebnissen fiel die Tesla-Aktie um 12,3 Prozent. Solche starken Reaktionen sind bei Tesla nicht ungewöhnlich. In den letzten fünf Jahren gab es insgesamt acht Quartalsberichte, auf die Kursrückgänge von über fünf Prozent folgten. Einen Monat später jedoch stand die Aktie in fünf dieser Fälle höher, im Schnitt um fünf Prozent. Zum Ende des Folgequartals stand in ebenfalls fünf Fällen ein Plus von im Schnitt elf Prozent zu Buche.
Tesla in der Pflicht
Sicher ist jedoch, dass die Tesla-Aktie in dem aktuell schwierigen Umfeld für E-Autobauer nicht ohne Grund steigen wird. CEO Elon Musk weiß allerdings auch, die Anleger mit spannenden Projekten bei Laune zu halten. Aktuell steht vor allem das Robo-Taxi im Fokus. Durch autonomes Fahren sollen Tesla-Besitzer ihre Fahrzeuge als Taxis zur Verfügung stellen und so Geld verdienen können. Auch für Tesla würde eine ordentliche Summe abfallen. Star-Investorin und Tesla-Fan Cathie Wood von Ark Invest sieht durch das Robo-Taxi sogar die Chance, dass sich der Aktienkurs in den kommenden Jahren verzehnfacht. Entscheidend im Hinblick auf das Robo-Taxi wird der 10. Oktober sein. Nachdem die Präsentation des Fahrzeugs ursprünglich am 8. August angesetzt war, will Tesla dieses dann vorstellen.
As pointed out by @thejefflutz, $TSLA may be targeting production of around 2,770K units (+50% above 2023 production of 1,846K), vs 2,350K current installed capacity today, including new affordable TSLA vehicles, scheduled for first deliveries in 2025/1H. Mgmt indicated in the 2Q… pic.twitter.com/uhviu6tOVN
— Gary Black (@garyblack00) July 28, 2024
Ein weiterer Punkt, der nachhaltig höhere Kurse rechtfertigen würde, ist wieder zu den alten Wachstumsraten zurückzukehren. Ursprünglich hatte der Konzern ein jährliches Absatzwachstum von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Dieses wurde zuletzt jedoch verfehlt. Gary Black, ein bekannter Tesla-Analyst stellte aber für nächstes Jahr wieder eine deutliche Steigerung der Raten in Aussicht. Tesla strebe 2025 möglicherweise eine Produktion von 2,77 Millionen Stromern an, so Black. Von Bloomberg geführte Analysten gehen derweil von lediglich 2,07 Millionen produzierten Autos aus. Dazu soll ein weiterer Hoffnungsträger beitragen. Im ersten Halbjahr 2025 soll ein Tesla für unter 30.000 Dollar auf den Markt kommen und die Verkäufe deutlich ankurbeln.
Tesla hat einige Pfeiler im Köcher, die die hohe Bewertung (2025er-KGV: 49) rechtfertigen könnten. Neben Robo-Taxi und dem Einstiegsstromer sind der Roboter Optimus und KI-Projekte spannend. Jedoch muss der Autobauer auch liefern. In der Vergangenheit enttäuschte Tesla oft mit deutlichen Verzögerungen. Auf dem aktuellen Kursniveau ist zudem schon viel eingepreist, weshalb Anleger für einen Einstieg noch abwarten.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.