Zu den wichtigsten Investoren bei RWE gehören traditionell die kommunalen Großaktionäre. Die zahlreichen Kommunen sind bislang in zwei Verbänden organisiert. Das soll sich nun aber ändern – auch um mehr Einfluss zu haben. An der Börse reagiert die Aktie kaum, der Kampf um die 30-Euro-Marke geht weiter.
Die kommunalen RWE-Aktionäre hatten sich bisher in zwei Verbänden (VKA) organisiert – je einen für das Rheinland und für Westfalen. Ab dem 1. Juli werde es nur noch einen geben. „Wir wollen so schlagkräftiger werden“, sagte Peter Ottmann, Geschäftsführer beim VKA Rheinland, dem Handelsblatt.
Die kommunalen Aktionäre – knapp 80 Städte, Kreise und Zweckverbände an Rhein und Ruhr – halten 98 Millionen Aktien und sind mit einem Anteil von 15 Prozent die einflussreichsten Anteilseigner bei RWE. Die bisherige Struktur hat historische Gründe. „Es war eigentlich nicht mehr zu erklären, dass es zwei Verbände gibt“, sagte Ottmann nun. „Außerdem sind wir uns bei den entscheidenden Fragen bezüglich RWE auch einig.“
Der gemeinsame Verband soll zwei neue Geschäftsführer bekommen. Einer sei schon bestimmt. Es handele sich um Udo Mager, den früheren Chef des Flughafens Dortmund. Für den zweiten Posten liefen die Gespräche, berichtete die Zeitung weiter.
Dem neuen Verband sollen demnach 77 Mitglieder angehören: 58 aus dem Rheinland, 19 kommen aus Westfalen dazu. Entscheidungen werde es nur im Einvernehmen geben. „Keiner wird den anderen dominieren“, so Ottmann.
Die Neustrukturierung der kommunalen Aktionäre dürfte für RWE zunächst einmal keine schwerwiegenden Folgen haben. Im schwachen Marktumfeld gilt es für die Aktie nun, sich über der 30-Euro-Marke zu behaupten. Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 29,80 Euro.
Mit Material von dpa-AFX