In den vergangenen Tagen scheint der RWE-Aktie endlich die Bodenbildung gelungen zu sein. Knapp oberhalb der 30-Euro-Marke hat der DAX-Titel nach schwachen Tagen wieder einmal nach oben gedreht. Nun könnte es noch weiter aufwärts gehen, von Analystenseite gibt es starken Rückenwind.
Jefferies-Analyst Ahmed Farman hat seine Schätzungen an die Quartalszahlen in der vergangenen Woche und die aktuelle Entwicklung der Strompreise angepasst und sein Kursziel für RWE von 43 auf 45 Euro nach oben geschraubt. Die Einstufung lautet weiter „Buy“. Bis 2023 sieht er deutlich Spielraum nach oben bei den Erwartungen am Markt.
Rund 40 Prozent Potenzial spricht der Experte RWE auf dem aktuellen Niveau zu. Das ist ein echtes Ausrufezeichen. Angesichts des fortschreitenden Umbaus hin zu Erneuerbaren Energien und der derzeitigen Bewertung scheint dieses Niveau durchaus realistisch. Aktuell kämpft RWE aber mit der schwachen Branchenstimmung. Auch wenn die Kohlekraft nach wie vor eine wichtige Rolle spielt, wird der Konzern an der Börse aufgrund der massiven Investitionen in Wind, Solar und Co inzwischen mehr als Green-Tech-Konzern gehandelt – und dieser Sektor ist vor allem wegen der Angst vor steigenden Zinsen derzeit nicht so gefragt.
Auf lange Sicht bleibt RWE interessant. Anleger müssen sich angesichts der Stimmung in der Branche aber auch in den kommenden Tagen auf hohe Volatilität einstellen. Der Stopp bei 29,80 Euro sollte deshalb unbedingt beachtet werden.