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Foto: nel hydrogen
21.12.2022 Michel Doepke

Nel: News nach Kursrutsch – das ist der Grund für den Abverkauf

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Nel

Am Dienstag ist die Aktie von Nel um gut 12,5 Prozent an der Heimatbörse im norwegischen Oslo eingebrochen. Für den Abverkauf hat ein kritischer Analystenkommentar samt gekürzter Schätzungen aus dem Hause DNB gesorgt. Am Abend konnte Nel dann wiederum mit einer vielversprechenden Neuigkeit aufhorchen lassen.

Das Unternehmen konnte einen Kapazitätsreservierungsvertrags für 16 Wasserstofftankstellen vermelden. Nel rechnet damit, dass eine endgültige Vereinbarung voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 geschlossen wird. Die Lieferung könnte dann ab dem vierten Quartal 2023 erfolgen und sich dann sogar über das Jahr 2024 erstrecken.

Den Wert für den Reservierungsvertrag beziffert Nel auf etwa sieben Millionen Dollar, die endgültige Bestellung auf etwa 17 Millionen Dollar. Nel ist in der Lage, im dänischen Herning pro Jahr bis 300 Wasserstofftankstellen vom Band rollen zu lassen.

Gegenwind durch Analystenkommentar

Zuvor hat indes ein kritischer Analystenkommentar die Wasserstoff-Aktie unter Druck gesetzt. Analyst Martin Huseby Karlsen rät weiter zum Verkauf. Er meint, dass Nel "in erster Linie ein Fall für alkalische Elektrolyseure geworden ist, wo es Erfolg beim Auftragseingang gibt". Die beiden anderen Geschäftsbereiche sehen sich laut Karlsen mit Herausforderungen konfrontiert: "Tankstellen haben Probleme mit der Produktqualität und der Garantie, und die PEM-Elektrolyseure benötigen die Hilfe von General Motors (GM), um auf den Markt zu kommen", so der Analyst.

Die positiven Trends bei alkalischen Elektrolyseuren würde durch die negativen mehr als ausgeglichen werden, meint der DNB-Analyst. Karlsen kürzte daraufhin seine Schätzungen für die Jahre 2023 bis 2025.

Nel (WKN: A0B733)

Auf dem aktuellen Niveau ist die Nel-Aktie alles andere als ein Schnäppchen, gerade im derzeitigen Zinsumfeld. Das Unternehmen muss weitere große Aufträge gewinnen und zeigen, dass diese auch profitabel abgearbeitet werden können. Erst dann lässt sich auf Dauer eine Bewertung von rund zwei Milliarden Euro rechtfertigen. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich gestimmt, Anleger sollten allerdings immer den spekulativen Investmentcharakter im Hinterkopf behalten.

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