Viele Aktien aus der Solarbranche haben bislang ein schwieriges Jahr 2024 erlebt. Der US-Solarmodulhersteller First Solar dagegen hat seit Jahresbeginn rund 20 Prozent zugelegt, dabei verliert die Aktie heute gut acht Prozent. Grund für den deutlichen Kursrutsch ist eine Warnung von Jefferies vor kurzfristigen Belastungen für den Konzern.
Kurzfristig würden Verzögerungen wegen des Auftragsstaus bei der Vernetzung, der Lieferketten und des Fachkräftemangels den Ausbau der Solarenergie beeinträchtigen, so Jefferies. Dieser Trend dürfte sich auch 2025 fortsetzen und dafür sorgen, dass einige Projekte verschoben werden müssen. Hinzu kämen Unsicherheiten rund um die Wahl in den USA.
Für First Solar würde sich zudem die Frage stellen, wie man mit den Modulstandorten und Überschüssen in Südostasien und Indien umgeht. Dies sei eine große Herausforderung. Es sei auch noch nicht klar, wie etwa die in Indien hergestellten Paneele eingesetzt werden können.
Im dritten Quartal erwartet Jefferies deshalb, dass das Volumen der Auslieferungen unter dem Konsens liegen wird und auch beim Auftragsbestand wird noch mit keiner neuen Dynamik gerechnet. Da nun viel vom vierten Quartal abhängt, besteht das Risiko, dass Projekte in das erste Quartal des kommenden Jahres verschoben werden. Jefferies kürzte deshalb auch die eigenen Schätzungen für das laufende Jahr.
Optimistisches Kursziel
Auf lange Sicht bleibt Jefferies aber trotz dieser Herausforderungen positiv gestimmt. Das Kursziel für First Solar senkten die Experten lediglich leicht von 271 auf 266 Dollar – immer noch knapp 30 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Es brauen sich wieder Wolken am Himmel für die Solaraktien zusammen. Doch grundsätzlich ist der Hunger nach grüner Energie groß, durch den Megatrend KI ist die Nachfrage nach den Modulen von First Solar noch einmal gewachsen. Trotz des deutlichen Rücksetzers am Donnerstag stimmen die Aussichten für die kommenden Monate. First Solar bleibt in der angeschlagenen Branche der Top-Pick.