Nach sechs Verlust-Quartalen in Folge hat der amerikanische Luft- und Raumfahrt-Konzern Boeing im zweiten Quartal tatsächlich mal wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Trotz 737-Max-Debakel und Produktionsmängeln beim Langstreckenjet 787 'Dreamliner' blieb unterm Strich über eine halbe Milliarde Dollar. Die Boeing-Aktie macht einen Freudensprung.
Der Flugzeugbauer Boeing ist nach sechs Verlustquartalen in Folge überraschend in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Für die Monate April bis Juni stand unter dem Strich ein Gewinn von 567 Millionen US-Dollar, teilte der US-Rivale des europäischen Airbus-Konzerns in Chicago mit. Ein Jahr zuvor hatte Boeing wegen der Corona-Krise und der damals noch weltweit geltenden Flugverbote für den Mittelstreckenjet 737 Max einen Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Dollar verbucht. Analysten hatten auch diesmal mit einem Verlust gerechnet.
Das Boeing-Management bestätigte, dass derzeit etwa 16 Exemplare des wichtigen Kurz- und Mittelstrecken-Typs '737 Max' gebaut werden.
Auch der Umsatz zog deutlich an. Mit knapp 17 Milliarden Dollar lag er 44 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen schrieb Boeing weiterhin rote Zahlen, wenngleich sich der operative Verlust der Sparte deutlich verringerte. Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte konnte ihren operativen Gewinn unterdessen kräftig steigern.
Die Boeing-Aktie springt vorbörslich an der New York Stock Exchange um fast fünf Prozent nach oben. Im deutschen Handel nähert sich der Dow-Wert mit einem Aufschlag von über fünf Prozent wieder der 200-Euro-Marke (siehe Chart).
Der überraschende Gewinn erfreut auch die Börsianer. Sollte der positive Geschäftstrend anhalten und nicht doch noch durch neuerliche Corona-Einschränkungen geschmälert werden, könnte die Boeing-Aktie neue Jahreshöhen erreichen. DER AKTIONÄR bevorzugt aufgrund des größeren Auftragsbestands jedoch den europäischen Konkurrenten Airbus.
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