Die jüngsten Daten vom Halbleitermarkt sind nicht gerade berauschend: Laut der Semiconductor Industry Association (SIA) sind im Mai die Chip-Umsätze um satte 21 Prozent gefallen. Doch es gibt Hoffnung – insbesondere, wenn man Nvidia heißt.
Ganz klar, nach dem Corona-Boom befindet sich der weltweite Halbleitermarkt 2023 in einem Abschwung. Das zeigen die monatlich erhobenen Daten der SIA vom vergangenen Donnerstag deutlich.
Aber es sind auch positive Trends festzustellen. „Trotz der anhaltenden Marktschwäche im Vergleich zum Jahr 2022 sind die weltweiten Halbleiterumsätze im Mai den dritten Monat in Folge gestiegen, was Optimismus für eine mögliche Markterholung in der zweiten Jahreshälfte weckt“, verriet SIA-Präsident John Neuffer bei der Vorlage der Mai-Daten. Gegenüber dem April ging es im Mai nämlich rund 1,7 Prozent nach oben.
Ein Fels in der Brandung
Doch nicht für alle Halbleiterkonzerne ist 2023 ein Jahr der Konsolidierung. Nvidia wird dank der hohen Nachfrage nach KI-Chips auch im laufenden Jahr mächtig wachsen. Denn aus dem „klitzekleinen“ Umsatzteil, den der Verkauf von Beschleunigern für KI-Anwendungen beisteuerte, soll laut Nvidia-CEO Jensen Huang ein „ordentlich großer“ werden.
Huang verwies dabei auch auf die rund eine Billion Dollar, die in den vergangenen vier Jahren in traditionelle CPU-basierte Rechenzentren investiert wurden, und die seiner Meinung nach aufgrund der generativen KI durch KI-Beschleuniger ersetzt werden müssen.
Seine Konkurrentin, AMD-CEO Lisa Su, wird hier noch konkreter: Su schätzt, dass der heutige Markt für KI-Beschleuniger etwa 30 Milliarden Dollar wert ist und bis 2027 durchschnittlich jedes Jahr um 50 Prozent wachsen wird. Man stehe vor der „größten und langfristigen Wachstumschance“ der Unternehmensgeschichte.
Vom Marktführer Nvidia erwarten Analysten aber dann sogar noch einmal mehr. Nvidia soll im laufenden Geschäftsjahr 2024 (bis Ende Januar 2024) um 57 Prozent auf 42,43 Milliarden Dollar wachsen. Blickt man nur auf die neusten Schätzungen der letzten 28 Tage, sollen die Nvidia-Umsätze laut den Analysten sogar 60 Prozent auf 43,27 Milliarden Dollar zulegen.
Nvidia hat genügend Power, die schwache Marktphase nicht nur zu überstehen, sondern sogar zu meistern. Sicher ist die Aktie mit einem 24er-KGV von 55 nicht mehr so günstig, allerdings lagen die Analysten mit ihren Schätzungen, auf die sich die Bewertungskennzahlen beziehen, schon einmal kräftig daneben. Anleger bleiben bei der Nvidia-Aktie dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.