Das wird sehr spannend! Sowohl Microsoft als auch Alphabet veröffentlichen heute nach Börsenschluss ihre Zahlen. DER AKTIONÄR wird zeitnah eine erste Einschätzung abgeben. Im Vorfeld geht es bei den großen US-Indizes heute zunächst ziemlich deutlich abwärts. Dabei lagen bisher die Unternehmensergebnisse in der laufenden Quartalssaison eher über den Erwartungen.
Es ist das alte Spiel: Wenn die Analysten erst mal pessimistisch genug sind, können Unternehmen selbst mit eher schwachen Zahlen um die Ecke kommen. Wenn es keine sehr negativen Überraschungen gibt, heißt es dann trotzdem – wie so häufig: Erwartungen übertroffen! Auch bei Microsoft wurde im Vorfeld von Analystenseite etwas gedämpft. BNP Paribas hat gestern die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ abgestuft und das Kursziel von 310 auf 300 Dollar gesenkt.
Der AKTIONÄR-Kooperationspartner Wall Street Journal schreibt heute zu Microsoft, dass sich das Gewinnwachstum im abgelaufenen Quartal wahrscheinlich verlangsamt hat. Der Umsatz werde zudem voraussichtlich nur noch drei Prozent wachsen.
DER AKTIONÄR schrieb bereits am Montag: „Das Management hat die Anleger bereits auf eine Phase verhaltenen Wachstums vorbereitet.“
Auch für Alphabet-Chef Sunder Pichai, der trotz (oder wegen) zahlreicher Entlassungen 2022 insgesamt 226 Millionen Dollar (!) verdient hat, dürfte die Latte nicht allzu hoch liegen. Bei den Werbeumsätzen wird mit dem zweiten Rückgang in Folge gerechnet.
Die heutigen Ergebnisse anderer Unternehmen (siehe weiterführende Beiträge) fielen nicht berauschend aus, sorgten aber andererseits auch kaum für negative Stimmung. Allerdings mahnen zumindest Aussagen von UPS zur Vorsicht und die Regionalbank First Republic wackelt.
Die Messlatte liegt zwar nicht hoch, aber eine negative Überraschung bei den Tech-Giganten könnte den ganzen Markt ordentlich absacken lassen. Der heutige Rückgang im Vorfeld der Zahlen bei den US-Indizes hat für sich genommen aber noch nicht viel zu sagen, sondern spielt sich im üblichen charttechnischen Rahmen ab. Ob die aktuelle Seitwärtsphase nach unten oder oben aufgelöst wird, dürfte sich erst in den kommenden Handelstagen zeigen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alphabet (A)