Achterbahnfahrt zum Handelsauftakt in den USA – der Telekommunikationsgigant Verizon hat heute seine Zahlen vorgelegt. Zunächst sackt der Kurs deutlich ab, holt dann die Tagesverluste im frühen Handelsverlauf aber wieder auf. Wie ist diese Bewegung vor dem Hintergrund der heute vorgelegten Ergebnisse einzuordnen?
1,20 Dollar betrug der bereinigte Gewinn je Aktie im abgelaufenen Quartal. Das lag einen Cent über der Konsensschätzung. Der Umsatz von Verizon verfehlte hingegen mit 32,9 Milliarden Dollar die Erwartung (33,57 Milliarden Dollar). Unter dem Strich verlor Verizon im ersten Quartal 263.000 Postpaid-Mobilfunkkunden.
Der bisherige Kursverlauf passt gewissermaßen zu diesen Daten. Jonathan Chaplin, Analyst bei New Street Research, schrieb jedenfalls direkt nach der Veröffentlichung der Zahlen: „Die Ergebnisse sind zwar nicht großartig, aber die Erwartungen waren niedrig, und Verizon ist bereits um vier Prozent gefallen, seit AT&T letzten Donnerstag berichtet hat.“ Sein erstes Fazit lautete daher: „Wir erwarten keine große Bewegung.“
AT&T hatte vorgelegt, T-Mobile kommt noch
Für einen defensiven Wert hatte AT&T nach Vorlage seiner Zahlen einen sehr deutlichen Kursverlust erlebt. Vor allem der schwache Cashflow hatte enttäuscht. Die Zahlen zum Tagesgeschäft waren immerhin ganz ordentlich ausgefallen (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Am Donnerstagabend wird mit T-Mobile eine weitere Größe im US-Telekommunikationsgeschäft ihre Zahlen vorlegen.
Verizon liefert heute einen klassischen Fall von „nicht Fisch, nicht Fleisch“. Die Zahlen berauschen zwar nicht, liegen aber auch mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. Was auf Sicht der kommenden Monate fehlt, ist die Fantasie, dass sich Geschäftsverlauf und Aktienkurs besonders positiv entwickeln könnten. Immerhin: Aus charttechnischer Sicht hat die Unterstützung um die 36,50 Dollar gehalten. Für eine längerfristig orientierte Kaufempfehlung reicht das aber nicht.