Bereits zum Wochenauftakt hat die Rüstungsbranche Federn lassen müssen. Doch auch am Dienstag setzt sich die Talfahrt bei Rheinmetall, Hensoldt und Renk fort. Nachdem sich die Rheinmetall-Aktie in diesem Jahr mehr als verdoppelt hat, machen Anleger erneut Kasse. Trotzdem könnten diese Politiker-Aussagen dem Sektor bald frischen Rückenwind geben.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs reist Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz derzeit durch Osteuropa. Nachdem der CDU-Vorsitzende am Vortag der Ukraine einen Solidaritätsbesuch abgestattet hatte, will Merz am Nachmittag in Warschau den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk treffen. Bei dem Gespräch in der polnischen Hauptstadt dürfte es wie schon zu Wochenbeginn in Kiew um die weitere Unterstützung der Ukraine gehen.
Bereits am Montag hatte Merz bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj betont, dass er sich für eine Aufhebung der Reichweitenbeschränkungen für deutsche Waffen einsetze. Im ZDF-"heute journal" sagte Merz zudem, das Taurus-System könne einen Beitrag zur Bekämpfung russischer militärischer Ziele in Grenznähe leisten.
Das könnte die Taurus-Debatte neu entfachen. AKTIONÄR-Leser wissen: Die Ukraine fordert seit langem Taurus-Lieferungen. Der Marschflugkörper mit einer Reichweite von rund 500 Kilometern könnte Ziele auch weit im russischen Inland erreichen. Bundeskanzler Scholz hatte sich deshalb vehement gegen eine Lieferung von Taurus-Raketen ausgesprochen. Sollte es doch noch zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern kommen, würde Taurus Systems GmbH als Hersteller des Waffensystems am stärksten profitieren.
Zu den Gesellschaftern der Taurus Systems GmbH gehört unter anderem die MBDA Deutschland GmbH (Anteil 67 Prozent), die wiederum eine 100-prozentige Tochter der MBDA S.A.S. ist. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss der Rüstungskonzerne- und Luftfahrtkonzerne Airbus, BAE Systems und Leonardo, die ihrerseits jeweils 37,5 Prozent (Airbus und BAE Systems) und 25 Prozent an MBDA S.A.S. halten.
Leonardo als Taurus-Profiteur
Während der Umsatzbeitrag des Taurus-Projekts für Airbus und BAE Systems aufgrund der Größe beider Unternehmen geringer ist, dürfte der Impact bei Leonardo spürbarer ausfallen. Grund: MBDA erzielte 2023 einen Umsatz von 4,45 Milliarden Euro sowie einen Gewinn nach Steuern von 446 Millionen Euro. Davon entfielen mit 111 Millionen Euro rund ein Viertel auf Leonardo. Leonardo selbst erzielte 2023 jedoch einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro bei einem Gewinn nach Steuern von 742 Millionen Euro. Somit entspricht die Taurus-Beteiligung knapp 15 Prozent des Gewinns nach Steuern von Leonardo.
Doch auch für Leonardo geht es am Dienstag noch mal nach unten. An der Mailänder Börse verliert das Papier, das seit Erstempfehlung in Ausgabe 36/23 beinahe verdoppelt hat, rund zwei Prozent. Auch bei Rheinmetall geht es um rund ein Prozent nach unten, die Hensoldt-Papiere büßen ebenfalls rund ein Prozent ein und die Renk-Aktie tritt mit einem Minus von 0,3 Prozent nahezu auf der Stelle.
Der leichte Rücksetzer bei den Rüstungswerten ist nach der zuvor starken Kursrally durchaus gesund. Grundsätzlich hat sich an der Boom-Stimmung in der Rüstungsindustrie nichts geändert: Die Auftragsbücher sind auf Jahre hinaus prall gefüllt. Anleger bleiben daher bei Leonardo, Renk und Rheinmetall an Bord.
Wie geht es mit den Rüstungsaktien weiter?
Trotz der kurzen Schwäche sind die Aussichten für Rheinmetall, Leonardo und Co vielversprechend. Die Leser des AKTIONÄR freuen sich, denn seit der Erstempfehlung von Rheinmetall in Ausgabe 33/2022 liegt das Papier mit 303 Prozent im Plus. Auch die Empfehlung von Leonardo in Ausgabe 36/2023 brachte den Lesern bis heute ein Plus von 90 Prozent.
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