Mit einem neuen Rekordhoch hat die Rheinmetall-Aktie auch am Donnerstag ihre Jahresendrally fortgesetzt. Seit Anfang November sind die Papiere des Rüstungskonzerns kaum zu bremsen und haben seit den Tiefs inzwischen mehr als 35 Prozent zugelegt. Nun gibt es in Düsseldorf eine spannende Personalie, die für Aufsehen sorgt.
Der frühere Bundeswirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel soll demnach Aufsichtsrat bei Rheinmetall werden. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Sabina Jeschke wurde Gabriel am Donnerstag nominiert. Im Mai soll die Hauptversammlung die Personalien dann entscheiden.
Ulrich Grillo, der Chef des Kontrollgremiums, betonte die „Kompetenz im Bereich Geopolitik“ von Gabriel und die Fähigkeiten von Jeschke bei Digitalisierung und im Umgang mit KI-Technologie. „Wir konnten zwei profilierte Persönlichkeiten für Rheinmetall gewinnen, die uns überragende Kenntnisse und Erfahrung in ihren jeweiligen Gebieten mitbringen und deren Wort Gewicht hat”, sagte er und erklärte auch, dass sich die Rolle des Unternehmens verändert habe und man nun eine “unverzichtbare Tragsäule der nationalen und internationalen Sicherheitsvorsorge” sei.
Gabriel hatte zuletzt sein Aufsichtsratsmandat bei Thyssenkrupp niedergelegt. Er sieht seine Bestellung als Beitrag dazu, „offensiv mit der Notwendigkeit einer starken und leistungsfähigen Verteidigungsindustrie in Deutschland und Europa umzugehen”. Die Bundeswehr müsse verteidigungs- und damit kriegstauglich gemacht werden, um als Säule der europäischen NATO wieder abschreckungsfähig zu werden. „Dafür bedarf es gewiss vieler Voraussetzungen, aber eben auch eines starken nationalen und europäischen Champions wie Rheinmetall.“ Mit einer „Reihe von Kompetenzen“ aus seiner Zeit in der Politik will er „ganz offensiv zeigen, wie notwendig militärische Verteidigung benötigt wird, um den Frieden in Europa zu sichern”.
Die Berufung von Gabriel zeigt einmal mehr, dass das Thema Verteidigung kein gesellschaftliches Tabu mehr ist und die Bedeutung von Sicherheit angesichts der weltweiten geopolitischen Konflikte zunimmt. Rheinmetall wird deshalb auch künftig viele neue Aufträge erhalten. Das wird sich in steigenden Umsätzen und Ergebnissen widerspiegeln – und dürfte auch den Kurs antreiben. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie bullish gestimmt.
Kurzfristig steht jetzt aber das Window Dressing und die Jahresendrally im Fokus. DER AKTIONÄR hat sich diesem Thema in der Titelstory der neuen Ausgabe 50/24, die hier zum Download bereitsteht, angenommen und fünf Chancen auf Top-Gewinne noch 2024 vorgestellt. Bei Rheinmetall bietet sich deshalb auch ein kurzfristiger Trade mit Hebel an – ein entsprechender Schein wurde auf die Derivate-Favoriten-Liste aufgenommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.