Die Adler Group kommt nicht aus den Schlagzeilen. Am Wochenende hatte das Handelsblatt über die Rückabwicklung eines 670-Millionen-Euro-Deals berichtet. Am Montag meldet Bloomberg, dass ein Hedgefonds dem Immobilienunternehmen Marktmanipulation vorwirft. Das kommt an der Börse nicht gut an.
Die Vorwürfe betreffen den Deal mit LEG Immobilien über den Verkauf von rund 15.400 Wohnungen und knapp 200 Gewerbeeinheiten. Die Londoner Argonaut Capital Partners hat laut Bloomberg die BaFin in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass Adlers Management in einer Telefonkonferenz mit Analysten einen Preis genannt habe, der 130 Millionen Euro über dem von LEG angegebenen lag.
Adlers Co-Chef Thierry Beaudemoulin habe einen Verkaufspreis von 1,42 Milliarden Euro genannt, LEG stattdessen meldete, dass man einem Kaufpreis von 1,29 Milliarden Euro für das Portfolio zugestimmt hat. Beaudemoulin sagte, der Preis sei zwar niedriger als von Adler ursprünglich mitgeteilt, aber höher als der von LEG genannte. Eine Erklärung für den Unterschied zu dem von LEG genannten Preis gab er nicht.
Adler habe "einen ernsten Fall von Marktmanipulation" begangen, schreibt Argonaut-Chef Barry Norris an die Bafin. Überdies stellt Argonaut Transaktionskosten in Höhe von 100 Millionen Euro in Frage. Bloomberg konnte das Schreiben von Argonaut einsehen.
Nach dem Deal mit der LEG hatte man den Eindruck, Adler könne das Ruder herumreißen. Solche Schlagzeilen sorgen allerdings nicht für Vertrauen und Stabilität. Unter diesen Voraussetzungen bleiben Anleger am besten an der Seitenlinie.