Der Bergbau-Gigant warnt: Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen könnte aufgrund möglicher Rezessionen in den USA und Europa nachlassen. Zudem gebe es beim wichtigsten Abnehmer – China – nur eine lückenhafte Erholung. Erste Analysten haben bereits reagiert und ihre Einschätzung zur Aktie abgegeben.
Die Prognose von Rio Tinto klingt düster, kommt aber nicht unerwartet. Dementsprechend gelassen fallen die Reaktionen aus.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Rio Tinto auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 4.500 Pence belassen. Das dritte Quartal sei gemischt gewesen, schrieb Analyst Amos Fletcher. Das Eisenerz-Geschäft habe eine solide Entwicklung gezeigt, dem stünde aber eine Schwäche bei Aluminium gegenüber. Der nach unten eingeengte Ausblick für Eisenerz-Auslieferungen liege im Rahmen der Erwartungen.
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 4.600 Pence belassen. Die Erholung im Eisenerzbereich und die beibehaltenen Jahresziele sollten beruhigen, schrieb Analyst Tyler Broda. Die Konsensschätzungen könnten etwas sinken, aber die Aktie sei insgesamt angemessen bewertet.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 5.450 Pence belassen. Die Produktionszahlen des Rohstoffkonzerns hätten den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Dominic O'Kane. Für die Konsensschätzungen ergebe sich das Risiko geringfügiger Senkungen der Ergebnisschätzungen.
Der Kurs der Rio-Tinto-Aktie lag am Nachmittag nur leicht im Minus, war zeitweise sogar in einem starken Gesamtmarkt ins Plus gedreht.
Auch DER AKTIONÄR hatte bereits am vergangenen Donnerstag geschrieben: „Die Aktie von Rio Tinto bleibt ein solides Basisinvestment für Rohstoff-Freunde. Die Aktie ist im Zuge der Korrektur in einer Unterstützungszone angelangt. Ein Kauf drängt sich aber derzeit nicht unmittelbar auf – nicht zuletzt aufgrund der konjunkturellen Risiken.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
(mit Material von dpa-AFX)