Die Berichtssaison nimmt am Mittwoch in Deutschland noch einmal richtig an Fahrt auf. Mehrere Unternehmen aus der DAX-Familie haben zur Wochenmitte frische Zahlen präsentiert, darunter auch der Düngemittel- und Kali-Spezialist K+S. Sowohl Umsatz als auch das EBITDA konnte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr steigern.
K+S profitiert weiterhin vom Geschäft mit Spezialdüngern insbesondere in Europa. Diese erzielen höhere Preise als etwa Standardware im wichtigen Markt Brasilien.
Der Umsatz des MDAX-Konzerns kletterte in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast sechs Prozent auf 874 Millionen Euro. Dazu steuerte das Geschäft mit der Landwirtschaft 616 Millionen Euro bei, das Industrie-Segment 258 Millionen Euro. Anders als im Geschäft mit Landwirten sanken die Erlöse im Industriegeschäft zwar, gleichwohl spricht das Unternehmen von einer spürbaren Erholung der Nachfrage, was die Verkaufsmenge angekurbelt habe.
Vom Konzernumsatz blieben 128 Millionen Euro als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hängen, ein Vielfaches des Vorjahreswertes. Das um Effekte aus den Marktwertschwankungen von Sicherungsgeschäften bereinigte Konzernergebnis erreichte 6,5 Millionen Euro, nach einem Verlust von fast 55 Millionen Euro vor einem Jahr. Damals hatte der Konzern neben niedrigen Kalipreise vor allem die Folgen eines Hafenstreikes in Kanada zu spüren bekommen, wo K+S erst vor wenigen Jahren das Werk Bethune errichtet hatte.
Für das Gesamtjahr kalkuliert Firmenlenker Burkhard Lohr nun mit einem EBITDA zwischen 530 und 620 Millionen Euro – der Mittelwert bleibt damit der gleiche wie beim alten Ziel von 500 bis 650 Millionen Euro. Dabei wird ein weitgehend stabiler Kalipreis für den Rest des Jahres unterstellt.
Die Aktie von K+S reagiert mit einem Kursplus von gut einem Prozent auf die Quartalszahlen. Damit kann sich der Titel allerdings nicht nachhaltig von den Jahrestiefs nach oben absetzen. Auch für einen Angriff aus dem seit Jahresbeginn intakten Abwärtstrend reichen die Zahlen respektive die konkretisierte Prognose nicht.
Bei K+S fehlen weiter die positiven Impulse, die für einen Einstieg auf der Long-Seite sprechen. Ohnehin wurde die AKTIONÄR-Empfehlung vor Kurzem bei 11,50 Euro ausgestoppt. Anleger greifen nicht ins fallende Messer und warten eine nachhaltige, charttechnische Bodenbildung ab. Erst dann kann wieder mit dem Aufbau von Positionen bei der Aktie des Düngemittel-Spezialisten geliebäugelt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)