Die Probleme bei verschiedenen Produkten, mit denen Postbank-Kunden teilweise seit Monaten zu kämpfen haben, werden sich stellenweise noch bis in das neue Jahr ziehen. DER AKTIONÄR berichtete. Beim Umbau der Postbank und der Privatkundensparte ist die Deutsche Bank nun scheinbar aber ein gutes Stück weitergekommen.
Die Deutsche Bank will im Konflikt um den Umbau ihrer Privatkundenbank und die Streichung von Postbank-Filialen bis Ende September auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. "Im Sinne konstruktiver Gespräche wird die Deutsche Bank den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für Tarifmitarbeitende im Bereich der Privatkundenbank in Deutschland bis zum 30. September 2024 verlängern", teilte das Institut am Donnerstag auf Anfrage mit.
Verdi und der Deutsche-Bankangestellten-Verband einigten sich mit der Deutschen Bank auf Verhandlungen ab Januar über ein Zukunftspaket. Die Gespräche sollen nach Gewerkschaftsangaben bis Ende März abgeschlossen sein.
Die Deutsche Bank, zu der die Postbank gehört, hatte Ende Oktober angekündigt, bis Mitte 2026 bis zu 250 der derzeit 550 Zweigstellen der Postbank zu schließen. An Stellenstreichungen führe "kein Weg vorbei", hatte Privatkunden-Chef Claudio de Sanctis gesagt. Verdi rief die Beschäftigten mehrfach zu Protestaktionen auf. Zudem forderten die Gewerkschaften eine Verlängerung des Kündigungsschutzes, der ursprünglich Ende Januar 2024 ausgelaufen wäre.
Obwohl die Sanierung bei der Deutschen Bank eigentlich 2022 abgeschlossen wurde, gibt es in der Privatkundensparte und bei der Postbank noch einiges zu tun. Gerade die deutlichen Einbrüche bei der Immobilienkreditvergabe in diesem und dem letzten Jahr machen eine Streichung von Stellen in diesen Geschäftsbereichen erforderlich. Sollten 2024 die Zinsen beginnen zu sinken, dürfte indes gerade der Hypothekenkreditbereich mehr Nachfrage erfahren. Eine effizientere Aufstellung, gerade im Hinblick auf die Digitalisierung ist aber auch langfristig vor dem Hintergrund der Kosten wünschenswert.
Im vierten Quartal konnte die Aktie zu einer Jahresendrally ansetzen und auf Jahressicht deutlich Boden gut machen. Aktuell stehen 16 Prozent Performance im Jahr 2023 den 23 Prozent im Branchenindex Euro-Stoxx-Banks gegenüber. Vor drei Monaten sah es so aus, als würden die Papiere das Jahr beinahe unverändert abschließen.
Derzeit spricht nichts dagegen, dass 2024 eine Fortsetzung des seit Ende Oktober geltenden Aufwärtstrends stattfindet. Die Bewertung für 2024 wird auf ein KGV von 5 bis 6 geschätzt, während die Peers bei 7 erwartet werden. Somit besteht bei der Bewertung noch Potenzial, was sich in höhere Kurse übersetzen würde.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Deutsche Bank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG