Der größte US-Einzelhändler Walmart hat seine Jahresziele nach einem starken ersten Quartal angehoben. In den drei Monaten bis Ende April legte der Betriebsgewinn im Jahresvergleich um gut 32 Prozent auf 6,9 Milliarden US-Dollar (5,7 Milliarden Euro) zu, wie Walmart am Dienstag in Bentonville mitteilte. Die Erlöse, die deutlich unter dem Verkauf von Teilen des internationalen Geschäfts litten, stiegen um 2,7 Prozent auf 138,3 Milliarden Dollar. Auch der Boom im Online-Verkauf ließ etwas nach. Hier betrug das Umsatzplus diesmal 37 Prozent, im Vorquartal waren es noch 69 Prozent gewesen.
Im US-Heimatmarkt profitierte Walmart jedoch stark von den billionenschweren staatlichen Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise, die die Konsumausgaben kräftig anschoben. Der flächenbereinigte Absatz wuchs um sechs Prozent – deutlich stärker als von Analysten erwartet. "Unser Optimismus ist höher als zu Jahresbeginn", erklärte Konzernchef Doug McMillon. "Es ist klar, dass die US-Verbraucher rausgehen und shoppen wollen." Für das laufende Geschäftsjahr stellt Walmart nun einen deutlichen Gewinnanstieg in Aussicht.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Walmart nach den Zahlen zum ersten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 170 Dollar belassen. Der Gewinn je Aktie habe über den Erwartungen gelegen und beim Umsatz auf vergleichbarer Ladenfläche sei sie von einem Anstieg überrascht worden, während sie von einem Rückgang ausgegangen sei, schrieb Analystin Kate McShane in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Dies und der höhere Ausblick sollten die Aktie antreiben.
Die Aktie startete in den US-Handel mit einem deutlichen Kurssprung, zuletzt kam das Papier etwas zurück, liegt aber immer noch zwei Prozent im Plus bei 141,58 Dollar. Damit ist der Titel bislang der stärkste im US-Leitindex Dow Jones. Damit notiert die Aktie auch über der wichtigen 200-Tage-Linie. Die nächste große Hürde wartet in Form des im Dezember vergangenen Jahres markierten Allzeithochs bei 153,66 Dollar.
(Mit Material von dpa-AFX)