Varta wird dank des Booms für Kopfhörer-Akkus erneut optimistischer. Die Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr wurden gestern angehoben. Die Aktie ist nach einem freundlichen Start ins Minus gedreht. Analysten verweisen auf den etwas zurückhaltenden Ausblick auf 2021 – kommen am Ende aber alle zu einem anderen Fazit.
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Zu den größten Optimisten gehört weiterhin die Privatbank Berenberg („Buy“), die sogar den fairen Wert der Aktie von 140 auf 145 Euro angehoben hat. Umsatz und operatives Ergebnis (EBITDA) hätten die Konsensschätzungen deutlich übertrumpft, so Analystin Charlotte Friedrichs. Die neuen Ziele für 2020 wie auch die ersten Signale für 2021 hält sie für konservativ.
Zu diesem Schluss kommt auch Stephan Klepp von der Commerzbank. Die Ziele für das kommende Jahr enttäuschten auf den Blick, womöglich lasse das Management aber zunächst Vorsicht walten. Er bleibt vorerst bei seiner neutralen Haltung („Hold") und einem Kursziel von 125 Euro. Mit der neuen Prognose für 2020 schließe der Vorstand die Lücke zu den Markterwartungen, welche aber nun noch etwas steigen sollten, so Klepp weiter.
Robert-Jan van der Horst von Warburg Research hält dagegen an seiner pessimistischen Einschätzung („Sell“) und dem Kursziel von 80 Euro fest. Varta habe im dritten Quartal zwar seine Schätzungen übertroffen, so der Experte. Allerdings komme mit Samsung ein potenter Wettbewerber auf den Markt, was den Konkurrenzdruck künftig erhöhe.
DER AKTIONÄR hatte gestern bereits daraufhin gewiesen, dass der konservative Ausblick Futter für die Bären bieten könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist aber groß, dass es bei der Aktie schon bald wieder zu einem erneuten Richtungswechsel kommen wird. Anleger sollten sich daher auf eine gewohnt volatile Kursentwicklung einstellen – bleiben aber vorerst weiter investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)